Buchmesse Leipzig: Abschied und Freude (Tag 5)

Der fünfte und damit letzte Tag in Brandis/Leipzig startete für Lela und mich recht früh – vor allem für einen Sonntag, ein Tag, der mir normalerweise sehr heilig ist und vor allem einem Ritual dient: Dem Ausschlafen. War an diesem Sonntag aber nicht drin, weil Lela um 10.00 Uhr zu einer Lesung wollte und wir vorher noch packen, frühstücken, auschecken und zur Messe fahren mussten. Also klingelte der Wecker um 7.30 Uhr, trotzdem war von der Müdigkeit irgendwie nichts zu merken. Viel zu aufgekratzt waren wir, denn uns stand noch ein ganzer Tag auf der Messe bevor.

Nach einem guten Frühstück, bei dem uns Blooky und sein namenloser Freund (jetzt kümmer Dich endlich mal darum, Lela!) natürlich Gesellschaft leisteten (und alles wegfutterten), setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Messegelände. (Natürlich taten wir das, eigentlich ist dieser Satz völlig sinnfrei, aber jetzt steht der da und ich hab auch nicht vor, ihn wieder zu löschen (Dieser Satz war übrigens auch total überflüssig, genauso wie dieser hier xD))

bph-früh

Kaum saßen wir im Auto, stand auch schon Ärger Nummer 1 ins Haus: Lelas Handyhalter fiel uns am Vorabend entgegen und ließ sich jetzt nicht wieder an der Windschutzscheibe befestigen. Was für die kurze Strecke zur Messe nicht unbedingt schlimm war, aber die Gute musste ja später am Tag noch nach Frankfurt/Main fahren – das macht sich etwas schlecht, wenn man die ganze Zeit das Handy zur Navigation festhalten muss. Weiß gar nicht, wie sie das letztlich gelöst hat, aber gut angekommen ist sie auf jeden Fall.

Schreck Nummer 1 kam dann beim Aussteigen – ich konnte nämlich mein Handy nicht finden und hatte schon Angst, dass ich es im Hotel habe liegen lassen, als wir die Rechnung bezahlt haben. Habe ich zum Glück nicht, aber mein Handy mochte ich an diesem Tag scheinbar sowieso nicht besonders – später mehr dazu.
Überpünktlich waren wir dann an der Tür zu Halle 2, wo auf der Fantasy Leseinsel die Lesung stattfinden sollte, zu der Lela wollte. Die sollte um 10.00 Uhr starten – Problem: Messebeginn ist auch um 10.00 Uhr. Und der „Türsteher“ wollte uns trotz Presse-Ausweis nicht durchlassen (Ärger Nummer 2). Letztlich hat er nur seinen Job gemacht, war aber trotzdem irgendwie komisch.
Was ich persönlich total seltsam, aber auch einen schönen Zufall fand: Hinter uns gesellte sich dann auch Bernd Perplies in die Warteschlange. Soll heißen: Nicht mal Autoren durften vor dem offiziellen Gong in die Hallen. Soll verstehen, wer will, wir haben es nicht verstanden.

Nun gut, Lela ging also zur Fantasy Leseinsel und hielt sich dort im Umkreis auch den ganzen Tag auf, soweit ich mitbekommen habe. Ich stromerte mal hier, mal da umher, war aber die meiste Zeit auch in der Ecke – der Ubooks-Verlag hatte seinen Stand nämlich auch genau dort und so konnte ich noch ein paar Dinge mit Andreas, dem Verlagschef, bezüglich der Lesung am kommenden Sonntag besprechen.
Außerdem kam ich so auch mit dem Verlagschef von edition Roter Drache ins Gespräch, da die beiden Verlage sich für einen Messestand zusammengetan hatten. Mit von der Partie war Voenix, ein ziemlich beeindruckender Mensch, der auch ein interessantes Buch geschrieben und illustriert hat. Natürlich kam ich nicht umhin, ein Rezensionsexemplar von „Der Gehörnte“ mitzunehmen, auf dessen Lektüre ich mich schon sehr freue. Mit Voenix wird es dann beizeiten auch ein Interview geben, das sich jedoch nicht ausschließlich um Literatur drehen wird.
Und wie man sehen kann, war Blooky ganz beeindruckt von Voenix’ tollem Helm … ;)

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Beim Stromern durch die Gänge von Halle 2, 3 und 4 bin ich dann noch so manch anderem Autor über den Weg gelaufen, ohne dass ich aber großartig Gespräche geführt habe. Ich wollte an diesem letzten Messetag einfach noch mal alles auf mich wirken lassen, ein paar letzte Eindrücke sammeln und ein paar Fotos für unsere Fotostrecke nachholen, die während der Termin-Tage schlichtweg untergegangen sind.
Auch meine Wunschliste ist an diesem Sonntag wieder extrem in die Höhe geschnellt, obwohl ich mich über meine „Ausbeute“ wirklich nicht beschweren will. Mit wie vielen Büchern ich am ende tatsächlich nach Hause gefahren bin, weiß ich selbst nicht – ich habe sie noch nicht gezählt, aber mein Koffer war auf jeden Fall ganz schön schwer ;)

Irgendwann waren sowohl Lela als auch ich aber so erschlagen von den vergangenen Tagen, dass wir beschlossen, nicht bis zur letzten möglichen Minute auf der Messe zu bleiben, sondern stattdessen schon zum Hauptbahnhof (wo ich in den Zug steigen und sie sich mit ihren Mitfahrern treffen wollte) zu fahren und in aller Ruhe noch etwas zu essen. Gedacht, abgesprochen und getan – doch damit sollte nicht etwa Schluss mit Aufregung und Abenteuer sein.

Beim Rausgehen bog ich noch mal schnell um die Ecke, um den Ort zu besuchen, wo man für gewöhnlich alleine hingeht – und beim Wieder-Verlassen ruft mir plötzlich jemand hinterher, dass da ein Handy liegt. Zur Erklärung: Ich habe eine kurze Hose mit sehr engen Taschen angehabt, in der mein Handy bequem Platz hat, wenn ich stehe oder laufe. Beim Sitzen allerdings rutscht es gerne raus (wie auch morgens, als ich meinen ersten Herzstillstand des Tages hatte, als mein Handy im Auto nicht auffindbar war), weshalb ich es auf einer Art Ablage über dem Toilettenpapier gelegt und dann dort vergessen habe. Zum Glück gibt es ja ehrliche Menschen, denn ich hätte es wahrscheinlich erst am Bahnhof bemerkt, und das wäre dann richtig unglücklich gewesen. Aber es ist ja alles gut gegangen und das sollte noch nicht die letzte gute Sache an diesem Tag gewesen sein.

alzhorn

Denn wie sich herausstellte, waren die beiden Mitfahrer Verlagsmitarbeiter, die ebenfalls auf der Messe waren, und während Lela sich mit der Mitfahrerin bekannt machte, unterhielt ich mich mit dem Mitfahrer. Natürlich fragte man sich gegenseitig, was man denn in Leipzig gemacht hätte, und so kam eins zum anderen und ich schließlich in den Besitz eines weiteren Rezensionsexemplars: Eines total süßen Comics für Kinder, in dem es um die Alzheimer-Krankheit geht. Diesen habe ich sofort auf der Fahrt verschlungen und schon in den nächsten Tagen wird dazu die Rezension erscheinen.

Im Zug überkam mich dann während der Fahrt zurück in meine Herzensstadt Schreck des Tages Nummer 2 und war wahrscheinlich der schlimmste an diesem Tag: Völlig panisch suchte ich nämlich meinen Wohnungsschlüssel, der sich schlussendlich dann ganz unten in meiner wunderschönen kollektiv22-Jutetasche anfand, sodass ich mich wieder beruhigt zurücklehnen und auf Hamburg freuen konnte.

Nun bin ich seit drei Tagen wieder Zuhause und der Kopf schwirrt noch immer von den vielen Eindrücken, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass auf der Messe viele neue Projektideen entstanden sind und mein gedanklicher Fokus derzeit natürlich auf der anstehenden Lesung liegt. Aber allein dass ich so viel geschrieben habe in diesen Messetagen, zeigt mir, dass es immer wieder nur gut sein kann – für die Seele, die Kontakte und das kreative Ich.

Es wird nun noch ein abschließendes Resümee und eine kleine Fotostrecke folgen, die (fast) alle Schnappschüsse zeigen wird, die das Handy aufgenommen hat. Sicherlich entdecke ich dabei noch so manche Erinnerung, sodass vielleicht noch die eine oder andere Anekdote kommen wird.
Aber das dann alles in den nächsten Tagen – für den Moment soll das erst einmal reichen ;)

Dieser Beitrag ist Teil 5 von 41 aus der Serie: Messeberichte | Zeige alle Teile

Teil 1: Buchmesse Leipzig: Auf zu neuen Horizonten (Tag 1)

Teil 2: Buchmesse Leipzig: Erste Eindrücke und Aussichten (Tag 2)

Teil 3: Buchmesse Leipzig: Lesen, Lauschen und Sitzen (Tag 3)

Teil 4: Buchmesse Leipzig: Chill-Out und Anti-Pop (Tag 4)

Teil 5: Buchmesse Leipzig: Abschied und Freude (Tag 5)

Teil 6: Buchmesse Leipzig 2013: Resümee und Ausblick

Teil 7: fbm13: Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 0 + 1)

Teil 8: fbm13: Ein weiterer Tiefschlag für das Fantasy-Genre (Tag 2)

Teil 9: fbm13: Ich muss ganz dringend anbauen! (Tag 3)

Teil 10: fbm13: Vom Warten und Plaudern und Stöbern und Freuen (Tag 4)

Teil 11: fbm13: Menschen treffen, Bücher signieren lassen und Abschied nehmen (Tag 5)

Teil 12: fbm13: Buchmessenachwehen – Das Gewinnspiel

Teil 13: Vom Stress mit Umzügen, Buchmessen und Planänderungen

Teil 14: fbm14 – Das Warten hat ein Ende! (Tag 0 + 1)

Teil 15: fbm14 – Der Tag der Messehighlights (Tag 2)

Teil 16: fbm14 – Bloggertreffen und Fantasy-Land in Sicht (Tag 3)

Teil 17: fbm14 – Eiserner Spaß und überraschende Interessen (Tag 4)

Teil 18: fbm14 – Vom Auschecken über Abschiedstränen bis hin zur Vorfreude (Tag 5)

Teil 19: fbm14 – Der große Messerückblick mit Gewinnspiel

Teil 20: fbm15 – Endlich zurück im Bibliophilen-Mekka! (Tag 0 + 1)

Teil 21: fbm15 – Termine, Termine, Termine! (Tag 2)

Teil 22: fbm15 – Viele Fortsetzungen und neue Titel von bekannten Autoren! (Tag 3)

Teil 23: fbm15 – Buchmesse ist Krieg! Und Frieden. (Tag 4)

Teil 24: fbm15 – Schön war’s wieder einmal. Aber … (Tag 5)

Teil 25: lbm16 – Das Abenteuer beginnt (Tag 0)

Teil 26: lbm16 – Lockerer Start in die Messetage (Tag 1)

Teil 27: lbm16 – Termingehetze und trotzdem Zeit für Spontantreffen (Tag 2)

Teil 28: fbm16 – Here we come! (mein Terminkalender)

Teil 29: fbm16 – Entspannter Einstieg in den Messerummel (Tag 0 + 1)

Teil 30: fbm16 – Jede Menge Vorfreude auf neue Titel! (Tag 2)

Teil 31: fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (Tag 3)

Teil 32: fbm17 – Die Welt wartet schon. (Tag 0 und 1)

Teil 33: lbm18 – Von entspannt über entzückt über verwirrt bis kaputt (Tag 1)

Teil 34: fbm18 – Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 1)

Teil 35: fbm18 – Ein stetiges Auf und Ab (Tag 2)

Teil 36: fbm18 – Tierschutz und Bloggertreffen (Tag 3)

Teil 37: fbm18 – Spontane Termine & Begegnungen (Tag 4)

Teil 38: fbm19 – Entspannter Start ins Messegewusel (Tag 1)

Teil 39: fbm19 – Kennenlernen, Wiedersehen, Reanimation (Tag 2)

Teil 40: fbm19 – Von entspanntem Start zu Terminhopping (Tag 3)

Teil 41: fbm19 – Messewahnsinn meets Glücksmomente (Tag 4)


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