Lesen für den Tierschutz – Alles Buchige muss raus!

Weihnachten steht kurz vor der Tür und welche Zeit eignet sich denn besser, um einmal innezuhalten und über sich und sein Umfeld nachzudenken? Der Advent löst bei mir immer so eine besondere Phase der Nächstenliebe aus, und während ich mich auch in der restlichen Zeit des Jahres zwischendurch immer mal wieder ehrenamtlich engagiere, bekommt mein Helfersyndrom gerade um die Weihnachtszeit einen besonders heftigen Schub.

Dieses Jahr habe ich daher beschlossen, eine besondere Aktion für eine besondere Institution zu starten – unter dem Namen Lesen für den Tierschutz! habe ich meine persönlichen Bücherregale, -kisten und -tüten radikal aussortiert und trenne mich auch von wirklich liebgewonnenen Titeln. Für den guten Zweck. Für Tanjas Tieroase in Ungarn.

buchverkauf-tieroase

Recht spontan buchte ich im Sommer, nachdem eine Freundin auf Facebook davon erzählte, einen Flug nach Budapest, von wo aus es weiterging nach Tabi, einem kleinen Dörfchen in Ungarn. Dort besuchte ich Ende Juli eine private Tierauffangstation, die von einer deutschen Familie gegründet und unterhalten wird. Seit mehr als zehn Jahren leistet Familie Lange dort eine unglaubliche Arbeit, um familienlose Tiere nicht nur von der Straße zu holen, sondern auch aus der Tötung zu retten und sie – sofern möglich – in ein liebevolles Für-immer-Zuhause zu vermitteln. Tiere, die nicht vermittelt werden können, weil sie zu alt, zu krank oder auf der „schwarzen“ Liste sind, finden vor Ort einen wunderbaren Platz, um ihren Lebensabend in Würde und liebevoller Umgebung zu verbringen.

Als ich dort war und mir ein Bild von der Situation machte, war ich vielen Emotionen ausgesetzt und wusste im ersten Moment nicht, wohin mit all meinen Gefühlen und Gedanken. Ich war schockiert über den Zustand in Ungarn, entsetzt über die Erzählungen von Tanja und ihrer Familie, aber auch froh und glücklich für die verletzbaren Seelen, die dort auf zwei Höfen endlich ein tolles Leben führen dürfen, ohne Angst, ohne Gewalt, dafür mit jeder Menge Liebe.

Weil die Tieroase sich rein aus Spenden finanziert und es natürlich nicht nur zehn oder zwanzig oder dreißig Hunde dort gibt (nein, auch Katzen und allerlei andere Vierbeiner tummeln sich dort), ist das Geld immer knapp und die drei Oasenmenschen sind immer auf die Hilfe von außen angewiesen. Zu jener Zeit war es mir nicht möglich, ihnen finanziell unter die Arme zu greifen, aber ich konnte zum Glück auf vielfache andere Weise helfen. So kümmerte ich mich in den sieben Tagen, die ich vor Ort verbringen durfte, zum Beispiel um das Katzenhaus, half bei der Obsternte, führte kurz vor der Vermittlung stehende Hunde an der Leine spazieren und packte mal hier, mal dort mit an, soweit es machbar war. Nun ja, und ich verliebte mich … Hals über Kopf in einen drei Monate alten Welpen, der inzwischen auch bei mir eingezogen ist und mir viel Freude (und auch ein bisschen Ärger ^^) bereitet.

flohmarkt-jesteburgUnd kaum war ich wieder zu Hause in meinen eigenen vier Wänden, grübelte ich, wie ich der Tieroase und ihren wunderbaren Menschen auch von Deutschland aus helfen könnte. Da ich ohnehin vorhatte, unter anderem meine Bibliothek auszumisten, stand schnell fest, dass ich sämtliche Erlöse aus Flohmarkt-Verkäufen splitten und die Hälfte nach Ungarn schicken würde.

Gedacht, getan – bereits im August fand ein kleiner Gartenflohmarkt bei einer Freundin in Jesteburg statt, bei dem zwar nicht viel rumkam, der mir aber immerhin Mut machte, dieses Projekt weiter in Angriff zu nehmen. Schon bald folgte der nächste Flohmarkt, nach welchem ich eine erste, nicht ganz unbeachtliche Summe an die Tieroase schicken konnte, mit einem wirklich guten Gefühl und dem Wissen, dass das Geld dort gut aufgehoben ist. Denn jeder einzelne gespendete Euro wird zu hundert Prozent in die Tiere gesteckt – Futter, Impfungen, Medikamente und was eben sonst noch so anfällt.

Bereits Anfang November habe ich die ersten Fotos von aussortierten Büchern in einem Facebook-Album online gestellt, seitdem konnte ich bereits 80 Euro an die Fellnasen in Tabdi schicken – und ich hoffe, dass noch ganz viele weitere Euro zusammenkommen. Da ich weiß, dass ich auch ein paar Leser habe, die nicht auf Facebook sind, schreibe ich nun diesen Artikel. Ihr werdet zwar nicht drum herum kommen, das Album dort aufzurufen, aber da es öffentlich ist, sollte es keine Schwierigkeiten geben. Und wenn euch ein, zwei, fünf, oder sogar zehn Bücher interessieren, dann schickt ihr mir einfach eine Mail mit dem Betreff „Lesen für den Tierschutz“ an admin(at)schattenwege.net und wir finden eine Möglichkeit, euch die Bücher zukommen zu lassen.

HIER geht’s zum Foto-Album der Buchverkaufsaktion
„Lesen für den Tierschutz“!

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einen Blick ins Album werft, das aktuell etwa 200 Fotos umfasst. Weitere werden noch folgen, denn hier stehen noch ein paar Ikea-Taschen mit aussortierten Büchern, die alle noch eingestellt werden wollen. Für nahezu jeden Lesegeschmack ist etwas dabei und vielleicht findet ihr ja ein Buch, das ihr schon lange sucht. Natürlich dürft ihr das Album und/oder diesen Artikel auch gerne mit euren Freunden teilen – je mehr davon erfahren, desto besser.

Und falls ihr euch fragt, was mit der anderen Hälfte des Geldes passiert – auch das kommt indirekt der Tieroase zugute, denn dieses Geld wird komplett in meinen Tieroasen-Chase investiert. Außerdem habe ich vor, nächstes Jahr auch wieder nach Ungarn zu fahren und vor Ort zu helfen.


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6 Kommentare
  1. Lena sagt:

    Hallo,

    ich finde das unglaublich toll von dir!

    Liebe Grüße,
    Lena

    • Schattenkämpferin sagt:

      Moin Lena,

      ach, so toll ist das gar nicht. Ich wollte meine Regale ohnehin mal ausmisten, und wenn ich damit noch was Gutes tun kann, umso besser :)
      Sag’s gerne weiter, da sind noch viele Bücher, die auf ein neues Zuhause warten.

      Liebe Grüße und ein tolles Wochenende,
      Jess

  2. Eva sagt:

    Ich finde das auch eine ganz tolle Aktion von dir! Du weißt, dass das Geld an der richtigen Stelle ankommt und gehst die Sache auf verschiedenen Wegen an. Klasse!

  3. Andrea sagt:

    Hi, ich bin grade durch Deinen Post in der Litnetzwerkgruppe hier hergekommen. Ich möchte Dir meinen Respekt aussprechen, diese Aktion verdient auf jeden Fall Unterstützung. Leider habe ich jetzt vor Weihnachten typischerweise kein Geld mehr über, aber Anfang des nächsten Jahres werde ich Dich mal wegen ein-zwei Büchern anschreiben. Hab mir ein Lesezeichen gesetzt.

    Ich wünsche Dir besonders schöne Feiertage!

    • Schattenkämpferin sagt:

      Moin Andrea,

      ich freue mich, dass die Aktion auf positive Rückmeldungen stößt :)
      Gern kannst Du mich auch sofort anschreiben, dann reserviere ich Dir die Titel gerne.

      Liebe Grüße,
      Jess

  4. Auroria sagt:

    Dein Buchverkaufsfotoalbum sehe ich mir die Tage mal an. Vielleicht werde ich tatsächlich fündig.
    Dein Beitrag hat mich gerade daran erinnert, dass ich noch an hiesige Tierheim spenden wollte. Das werde ich jetzt gleich mal tun.

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