Fünf Anzeichen, dass Du reif für eine Blogpause bist …

… oder zumindest darüber nachdenken solltest.

Meine lieben Leser,
wie ihr gemerkt habt, wurde es hier in den letzten Monaten schleichenden Schrittes immer und immer ruhiger, bis ich schließlich Ende Mai ganz bewusst komplett aufhörte, irgendwas zu schreiben geschweige denn zu veröffentlichen. Sorgen hat sich sicherlich kaum jemand gemacht, da ich euch über die verschiedenen Social-Media-Kanäle weitestgehend auf dem Laufenden gehalten habe. Natürlich hatte und habe ich auch weiterhin viele Gedanken und Ideen im Kopf. Doch es war schlichtweg Zeit für eine Pause.

Und die Anzeichen dafür waren ziemlich deutlich, auch wenn ich sie anfangs nicht wirklich wahrhaben wollte. Die fünf in meinen Augen wichtigsten oder auch offensichtlichsten habe ich heute für euch aufgeschrieben – denn machen wir uns nichts vor: Einen Blog zu führen ist Arbeit, manchmal sogar Schwerstarbeit. Und wie im normalen Arbeitsleben brauchen wir auch hier einfach mal einen Urlaub. Eine Auszeit. Ein paar Tage Ruhe. Bevor wir nur noch gefrustet und ausgelaugt sind, denn dann wird es immer schwerer, die Motivation wiederzufinden.

Woran also habe ich gemerkt, dass ich eine Pause von den klassischen Schattenwegen brauche? Mal ganz unabhängig davon, dass sich diese schleichende Phase gegen Ende mit einer positiven Änderung in meinem privaten Leben überschnitten hat, haben mir vor allem die folgenden fünf Punkte die Augen geöffnet.

1. Du hangelst Dich von (Aktions-)Artikel zu (Aktions-)Artikel.

Da meine Leser ja nicht blöd sind, werdet ihr ziemlich schnell festgestellt haben, dass die Schattenwege in den letzten Monaten eigentlich nur noch von den Leselaunen und Gänseblümchen am Leben gehalten wurden. Mal hier und da eine monatliche Aktion, aber im Großen und Ganzen passierte hier neben diesen beiden wöchentlichen Aktionen fast gar nichts mehr.

2. Und schreibst/veröffentlichst selbst diese extrem zeitverzögert.

Die teilweise allerdings erst wenige Stunden vor Ablauf der einwöchigen Frist bis zur nächsten Ausgabe eingestellt wurden. Klar, im Nachhinein sieht man das nicht mehr, weil ich mit der Zeiteinstellung schummeln kann, aber ich weiß es trotzdem. Vor allem weil ich mich eigentlich immer von meinem schlechten Gewissen habe zwingen lassen, endlich mal in die Tasten zu hauen.

3. Sobald Du auch nur daran denkst, etwas zu bloggen, sträubt sich alles in Dir.

Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber ich war von mir selbst genervt, weil ich mir immer wieder selbst in den Arsch treten wollte, endlich wieder mehr für die Schattenwege zu tun. Obwohl ich die ganze Zeit wusste, dass das eigentlich das Schlimmste ist, was ich machen kann. Denn genau dadurch habe ich eine solche Unlust entwickelt, dass es schon reichte, das Schreiben eines neuen Artikels nur in Betracht zu ziehen, um mir die Freude darauf oder daran direkt wieder zu nehmen.

4. Neue Ideen betreffend findest Du Ausreden, damit Du keine Zeit für die Umsetzung hast.

All die wunderbaren neuen Ideen für die Schattenwege, die mein Kopf sich immer wieder ausdenkt, sitzen/saßen genau dort fest, weil ich erst mal noch das und dies und jenes und überhaupt noch ganz viele andere Dinge und Aufgaben erledigen muss/te. Selbst diesen Artikel, den ich hier jetzt gerade für euch schreibe, habe ich schon wieder einige Tage vor mir hergeschoben – dieses Mal aber, weil ich mich lieber endlich wieder in Bücher gestürzt habe.

5. Weil Du eigentlich überhaupt keine Lust aufs Bloggen hast …

… und Dir diese Tatsache die Lust auf alles andere ebenfalls nimmt. So hatte ich keine Lust mehr zu lesen, weil ich ja dann auch Rezensionen schreiben muss. Ich hatte keine Lust mehr, neue Musik zu hören, weil ich dann vielleicht einen neuen Titel für den Soundtrack meines Lebens entdeckt hätte, der mich wiederum zum Schreiben genötigt hätte. Ich hatte keine Lust mehr, über irgendwelche Projekte oder Ideen mit jemandem zu reden, weil mich das Thematisieren früher oder später unter Zugzwang gestellt hätte.

Kurzum: Das, was ich vor fast zehneinhalb Jahren mal als spaßbringendes, zeitvertreibendes aber auch kopfbefreiendes Hobby angefangen habe, ist inzwischen sehr viel mehr als das. Es ist harte Arbeit. Ich trage hier auf den Schattenwegen eine gewisse Verantwortung – den Lesern, den Autoren und den Verlagen, aber auch mir selbst gegenüber. Es ist, wie im richtigen Arbeitsleben, immer eine Frage der Balance, und die war schon länger nicht mehr gegeben. Ich fühlte mich, was das Bloggen angeht, einfach ausgelaugt und unmotiviert und komplett lustlos. Und ich glaube, das hat man – habt ihr – meinen Artikeln auch angemerkt.

Also machte ich einen relativ harten Cut. Ich habe schon länger immer wieder angedeutet, dass sich bestimmte Dinge ändern werden, und diese Änderungen werde ich nun, nach der Pause, auch definitiv umsetzen. Die Leselaunen werden in dieser Form komplett eingestampft, zu den Gründen habe ich mich mehrfach ausführlich ausgelassen, und ich weiß noch nicht, ob es etwas anderes in der Richtung geben wird. Alle anderen regelmäßigen Aktionen – die Gänseblümchen, mein Lebenssoundtrack, die Monatsrückblicke – bleiben bestehen und ich überlege momentan, ob grundsätzlich nicht eine zweite wöchentliche Aktion eigentlich ganz nett ist.

Vor allem aber möchte ich mich allmählich und kontinuierlich an die Abarbeitung meines schwindelerregend hohen Rezi-To-Write-Stapels machen. Und es soll auch wieder (mehr) Interviews auf den Schattenwegen geben. Ich möchte mich wieder mehr auf anderen Blogs rumtreiben (denn auch diese habe ich in den letzten Monaten schändlich behandelt – I’m so sorry!), dort kommentieren, mich vielleicht auch mal spontan an einer Blogparade beteiligen oder generell inspirieren lassen.

Also, meine lieben Leser, ich weiß, es ist nicht selbstverständlich, dass ihr immer noch hier seid. Umso dankbarer bin ich für jeden einzelnen, der bleibt oder wiederkommt oder mir wie auch immer geartet Gesellschaft hier auf den Schattenwegen leistet. Ich werde euch nicht versprechen, dass sich hier jetzt sofort alles wieder in geregelten Bahnen bewegen wird, denn das wird es definitiv nicht. Ich möchte es auch gar nicht erst versuchen, weil ich dann ganz schnell wieder an dem Punkt bin, an dem ich eine Pause brauche. Aber ich kann euch versprechen, dass ich zurück bin und dass es hier bald wieder lebendig(er) zugehen wird. Vielleicht ja auch mit eurer Hilfe ;)

Wir lesen uns – schon bald!


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8 Kommentare
  1. Felia sagt:

    Hey,
    Es scheint dann ja der perfekte Zeitpunkt zu sein, um als neuer Leser dazuzukommen?!
    Ich freue mich schon sehr auf deine Zukünftigen Beiträge hier!
    Ich habe auch grade eine kleine „Blogpause“ hinter mir, die ich jetzt aber auch wieder überwunden habe?.
    Alles Liebe
    felia

  2. Ascari sagt:

    Hey :)

    Ich finde Blogpausen völlig in Ordnung! Wie du schon sagst: Bloggen ist nicht nur immer eitel Sonnenschein, sondern auch Arbeit. Und im Arbeitsleben gönnen wir uns schließlich auch immer wieder Urlaub, um abzuschalten und zu entspannen. Warum dann nicht auch beim Bloggen Pausen machen? Ich habe selbst grad drei Wochen hinter mir, wo ich weniger gebloggt habe als sonst, einfach weil die Zeit nicht da war und ich mir deswegen auch keinen Stress machen wollte …

    Und auch Änderungen sind sinnvoll, warum auch nicht? Als Mensch verändern wir uns in zehn Jahren schließlich auch, da darf auch das Blog sich ändern :).

    Liebe Grüße und ich wünsch dir das beste für deinen Neustart!
    Ascari

    • Schattenkämpferin sagt:

      Hey meine Liebe,

      ich merke, nicht erst jetzt, dass die Pause anscheinend nötiger war als gedacht. Deshalb hat sie auch länger gedauert, als ich eigentlich vorhatte. Im Grunde ging sie tatsächlich erst nach diesem Posting wirklich los. Und das ist in Ordnung, denn allmählich bekomme ich wieder richtig Lust aufs Bloggen und freue mich darauf, die Ideen in meinem Kopf auf Papier und auf den Bildschirm zu bringen.

      Danke für Dein Mutmachen :)

  3. Gabi sagt:

    Manchmal braucht man einfach ein bisschen Abstand, um zu sehen, was man nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl immer weiter macht und was einem wirklich wichtig ist. Und dass man auch mal andere Prioritäten hat und leider immer noch keine Zeitmaschine, um allem gerecht zu werden, ist auch klar.

    Also genieße die Zeit ohne den Blog, ich wünsche Dir, dass Du den Kopf frei kriegst und wieder mit umso mehr Spaß zurückkehrst. Du kannst Dir sicher sein, es warten hier Leser auf Dich.

    LG Gabi

  4. Pause tut immer gut, und ich wünsche dir von Herzen, dass du eine gute Pause hast. Ich finde es schön, dennoch immer wieder ein kleinen Lichtschimmer von dir wahr zu nehmen :)
    Sei lieb gegrüßt
    Nicole

    • Schattenkämpferin sagt:

      Liebes Goldkindchen, inzwischen bin ich dabei, die Pause langsam, aber stetig ausklingen zu lassen. Das Treffen mit ein paar Mädels hilft mir dabei sehr, auch wenn diese Nachmittage immer sehr gesprächslastig sind. Zum Glück sind wir ja aber multitaskingfähig ;)

  5. LeSup sagt:

    Meine Blogpause ist so krass, die fing an bevor ich den Blog aufgesetzt hatte. Ist aber eine beruhigende Konstante in meinem Leben.
    Schön, dass es dich (noch) gibt.

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