Was (Buch)Blogger dürfen … und was nicht.

Liebe LeserInnen und BloggerkollegInnen,
liebe AutorInnen und Verlage,

heute Morgen bin ich bei Twitter zufällig über eine Diskussion gestolpert, die mich erst sprachlos und dann wütend gemacht, zum Ende hin aber ziemlich amüsiert hat. Dabei ging es um eine Autorin, die wohl ein Posting oder ein Video veröffentlicht hat, in dem sie sich – möglicherweise unglücklich ausgedrückt – über eine Rezension zu ihrem neuesten Buch geäußert hat. Und zwar nicht im positiven Sinne. Ich kenne weder Posting noch den genauen Wortlaut, habe allerdings einen Blick auf die betreffende Rezension geworfen und mir dann so meine Gedanken dazu gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Ich werde hier weder den Namen der Autorin noch den Titel noch den Link zur Rezension veröffentlichen, aber die meisten von euch werden sowieso Bescheid wissen, um wen und was es sich dreht. Besonders sauer aufgestoßen ist dabei bei vielen Blogger wahrscheinlich die Aussage, dass Rezensionen, also Buchkritiken keine persönliche Meinung beinhalten dürfen – und dass diese schon gar nicht die Bewertung insgesamt beeinflussen darf. Tja nun, wer sich mal im Bloggeruniversum umschaut, wird feststellen, dass es kaum jemanden gibt, der nicht seine persönlichen Vorlieben in seine Bewertungen einfließen lässt. Ich gehe sogar so weit, dass ich behaupte, es gibt nicht einen einzigen Blogger, der dies nicht tut.

Denn genau das macht uns Blogger aus:

Der persönliche Blick auf unsere Lektüre, die Auswahl unserer Bücher nach persönlichem Geschmack und dementsprechend fließt natürlich auch unsere persönliche Meinung in unsere Kritiken ein. Genau das ist es, was der Leser von Blogs lesen möchte, denn nur so kann er entscheiden, ob das entsprechende Buch vielleicht etwas für ihn sein könnte. Denn für gewöhnlich liest man Rezensionen nur von den Bloggern, die den eigenen Lesegeschmack zumindest in Teilen teilen. Und wagt man sich doch mal auf neues literarisches Terrain, dann ist man doch eigentlich froh, wenn man fundierte Meinungen zu einem Buch findet, das einen vielleicht neugierig gemacht hat, man aber unsicher ist.

Und ganz ehrlich gesagt: ICH würde mir niemals eine Kritik in einem Feuilleton als Grundlage meiner Entscheidung aussuchen. Denn diese Besprechungen sind mir viel zu trocken, viel zu distanziert, viel zu analytisch – viel zu unpersönlich. Obwohl auch hier definitiv subjektive Einflüsse vorhanden sind, denn wirklich objektiv kann man schlichtweg nicht sein, wenn es um Kritiken geht. Auch nicht die Rezensenten von Zeitungen. Just saying.

Es stellt sich also die Frage:
Was darf man als (Buch)Blogger – und was nicht?

Meines Erachtens ist die Antwort auf diese Frage ganz einfach: Wir dürfen alles.
Natürlich ist das eine sehr allgemein gehaltene Antwort und man muss sicherlich immer differenzieren, um welche Thematik es sich handelt, was man ausdrücken möchte und wie man seine Gedanken und seine Meinung formuliert. Es soll selbstverständlich nicht beleidigt oder denunziert werden, auch Bashing und Mobbing wird von meiner Seite aus nicht akzeptiert, sondern verurteilt. Dass es dabei bestimmte Grundsätze zu beachten gibt, ist den meisten (leider nicht allen) Bloggern klar, und wir handeln nach einem Bloggerkodex, der diese Grundsätze zumindest im Groben festhält.

Und doch müssen wir Blogger die Möglichkeit haben, uns auf unseren Seiten, auf unseren Blogs zumindest so weit austoben zu können, wie es zu uns passt. Wie es zu unserer Persönlichkeit und unserem Leseverhalten passt. Wie es zu unserem Blog passt. Wir schreiben ja auch keinem Autoren vor, wie er seine Geschichten zu schreiben hat oder wie sein Schreibtisch aussehen muss, nur weil wir anderer Meinung sind. Ich kann verstehen, dass Kritik hart erscheint und dass niemand, der viel Zeit und Mühe in ein Buch gesteckt hat, lesen möchte, dass es jemandem nicht gefällt. Aber: Man kann es niemals allen recht machen. Als Autor nicht und auch als Blogger nicht. Deshalb muss man sowohl als Autor als auch als Blogger mit Kritik umgehen können – und wer das nicht kann, der ist entweder fehl am Platz oder sollte sich von entsprechenden Seiten einfach fernhalten.

Was ich damit sagen möchte, ist Folgendes:

Als Blogger bin ich nicht verpflichtet, der breiten Masse hinterherzulaufen und meine Meinung auf denen von anderen Bloggern aufzubauen. Jeder Blogger, jeder Mensch hat ein ganz eigenes Empfinden, eine ganz eigene Schmerzgrenze, einen ganz eigenen Geschmack. Danach wählen wir unsere Lektüre aus und danach bewerten wir die gelesenen Bücher. Dass man dabei gewisse Punkte nicht vergessen darf – wie zum Beispiel die Zielgruppe und das Genre – und diese natürlich bei seiner Bewertung einbeziehen sollte, das ist den meisten Bloggern klar. Den meisten, aber leider nicht allen. Oder man vergisst es manchmal auch einfach im Eifer des Schreibgefechts. Dann darf man sicherlich als Autor auch darauf hinweisen, dies jedoch bitte in einem entsprechenden Ton und mit einer entsprechenden Wortwahl.

DENN:

Genauso wenig, wie Autoren verallgemeinert werden möchten (und sollen), genauso wenig darf man alle Blogger über einen Kamm scheren. Nur weil man sich über diese eine kritische, auch in meinen Augen nicht ganz korrekt begründete Bewertung ärgert, darf man nicht ganz pauschal sagen, alle Blogger sind unfähig und dürften eigentlich gar nicht rezensieren. Es gibt, wie überall, eben solche und solche – bei Autoren und bei Bloggern.

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich persönlich – da ist dieses Wort wieder – bin einfach der Meinung, dass man sich auch mit fundierter Kritik auseinandersetzen sollte und daran wachsen kann. Fundierte Kritik bedeutet, dass man seine Meinung mit einer guten Begründung belegt. Dass man seine letztendliche Bewertung mit Argumenten unterlegt, die nachvollziehbar sind – für den kritisierten Autoren und für den interessierten Leser. Nur so kann die Zusammenarbeit funktionieren und alle Beteiligten davon profitieren.

Und BITTE, BITTE hört endlich auf, uns (Buch)Blogger mit den Rezensenten aus den Feuilletons zu vergleichen. Man vergleicht ja eine Salatgurke auch nicht mit einer Bratwurst, oder? Verschiedene Medien erfordern verschiedene Herangehensweisen und auch Blickwinkel. Von allen Seiten.

Die Quintessenz dieses Artikels

Liebe (Buch)Blogger, seid mutig und beim Schreiben eurer Artikel einfach ganz ihr selbst, ohne ausfallend oder beleidigend zu werden. Euer Blog ist eure Plattform, eure Möglichkeit, euch auszudrücken und der Welt mitzuteilen. Haltet euch an die Grundsätze des Bloggerkodex, in jeder Hinsicht, also im Umgang mit Autoren und mit anderen Bloggern. Trotz all der Zickereien und des Neids sind wir doch irgendwie trotzdem eine Community, wenn auch keine rosarote mit Plüsch und Glitzer.

Liebe Autoren, legt bitte nicht jedes Wort von uns auf die Goldwaage und nehmt euch nicht jede scheinbar negative Kritik zu Herzen. Bei positiven Besprechungen schimpft ihr ja auch nicht über ein persönliches Meinungsbild. Wie gesagt, man kann nicht mit jedem Buch jedem Leser gefallen – die Vielfalt macht es aus, und Geschmäcker sind ja zum Glück sehr verschieden.

Hört einfach auf, euch gegenseitig das Leben schwer zu machen. Nutzt die Zeit lieber für Gespräche und zum Austausch, für weitere Bücher, für andere Dinge – für all das, was das Leben (als Autor, als Blogger und als Mensch) schöner macht. Miteinander, nicht gegeneinander.

Das war mein Wort zum Mittwoch.
Jetzt seid ihr dran ;)


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23 Kommentare
  1. Anna Fuchsia sagt:

    Hey Jess,

    Ein wirklich toller Beitrag, aber bitte, eine Gurke ist doch quasi eine Bratwurst….. die Form ist gleich.

    Spaß beiseite. Ein wundervoller Beitrag, der das Ganze wirklich gut auf den Punkt bringt und meine Meinung widerspiegelt. Gerade weil wir Blogger in einem anderen Bereich tätig sind, als das Feuilleton. Gerade deshalb möchte ich doch die persönliche und durchaus gut begründete Meinung lesen und nicht die „objektiv“ analytische.
    Das zu vergleichen wie es getan wurde… nun…. sehe ich wie du. Eine Gurke wird nie eine Bratwurst sein.

    Liebste Grüße,
    Anna

  2. Hallo!

    Ich kann Anna nur zustimmen: Sehr schöner Beitrag, der das Thema super auf den Punkt bringt!

    Ich finde es ja schon verrückt, dass Blogger für ihre Subjektivität förmlich verurteilt werden, während doch nichts, was Menschen von sich geben, wirklich objektiv sein kann. Auch das hochgepriesene Feuilleton nicht. Und das alles, weil wir ein „ich“ oder „meiner Meinung nach“ im Text erwähnen? Weil wir von Gefühlen beim Lesen berichten? Ist es nicht gerade das Tolle, dass Lesen Gefühle in uns weckt und wir andere daran teilhaben lassen, damit sie vielleicht selbst solche Erlebnisse haben können?

    Ich denke, solange ein Blogger auf seine Wortwahl achtet (zB auch in einer negativen Kritik nicht beleidigend oder herablassend wird, was ja eigentlich zum Standard gehören sollte) und die eigene Meinung verständlich begründet, ist alles gut.

    Vielleicht sollten alle, die sich in Gesprächen und Diskussionen, insbesondere in Social Media, bewegen, mal wieder versuchen, nicht jedes einzelne Wort und jede Aussage auf die Goldwaage zu legen und sich nicht direkt angegriffen zu fühlen. Manche Konflikte würden sich allein dadurch schon auflösen.

    Liebe Grüße
    Sarah

  3. Liebe Jessica
    Danke!
    Ich bekam die Diskussion auch mit. Schrecklich, leider bekam ich mit das das die Autorin öfters bringt und dummerweise forderte ich ein Buch von ihr an UND hab schon jetzt Respekt davor es zu bewerten, weil ich mich ihrem sein nicht gewachsen fühle.
    Sie ist leider nicht die einzige die es tut und tat und tun wird.
    Mir tut betreffender Rezensent leid und hoffe das er/sie Rückendeckung hat.
    Liebe Grüße und danke für dein Statement
    Nicole

    • Evy sagt:

      Eine schwierige und interessante Frage! Würde man die Rezi ablehnen, weil man mit der Art, wie der Autor mit Bloggern umgeht, nicht zufrieden ist, wäre das legitim. Auch Blogger haben moralische Grundsätze. Und dem Autor würde es vorläufig schaden, weil ihm Werbung entgeht. Andererseits: Wenn EIN Blogger ablehnt, würde das wohl nur wenig bringen.

      Mich verlässt das mulmige Gefühl nie komplett. Aber letztlich sind wir den (zukünftigen) Lesern und uns selbst verpflichtet. Wenn wir den Autoren verpflichten wären, würden wir uns Marketing-Menschen nennen und gutes Geld verdienen :-)

    • Puh, ich kann verstehen, dass dir da jetzt ein bisschen mulmig ist. Ich glaube, mir würde es da nicht anders gehen und das Buch infolgedessen sehr angespannt lesen und jedes Wort, das ich später in meiner Rezension schreibe, auf die Goldwaage legen. Was natürlich total Quatsch ist, denn jeder darf seine eigene Meinung haben und diese mit seinen eigenen Worten darlegen, aber dieser bittere Beigeschmack ist einfach da.

      Ich hoffe jedenfalls, dass du dir das Buch nicht vermiesen und dich nicht unterkriegen lässt. Im Zweifel hast du eine ganze Meute hinter dir – denk dran! :)

      Liebe Grüße,
      Maike

  4. Claudia sagt:

    Liebe Jess,

    Blogs leben doch gerade von der Persönlichkeit des Bloggers und somit auch von dessen subjektiver Meinung. Der eine analysiert nüchtern und um Objektivität bemüht, der andere ist hoch emotional, schwärmt oder teilt seine Tränen bei berührenden Büchern. Beides ist okay und auch alles dazwischen.
    Objektivität von allen Bloggern zu verlangen verkennt, das Blogs mal als virtuelle Tagebücher angefangen haben, und ein Tagebuch ist immer persönlich. So soll es auch bitte bleiben, denn eine auf möglichst einheitliche objektive Standards glattgebügelte Blogosphäre stelle ich mir schrecklich langweilig vor.

    Liebe Grüße
    Claudia

  5. Irina sagt:

    Vorweg, ich habe keine Ahnung welche Autorin und welche Rezension gemeint sind. Allerdings ist mir eine fundierte und durchaus gerne persönliche 3-Sterne Bewertung lieber, als eine „so toll, müsst ihr unbedingt lesen“ 5-Sterne Lobpreisung, die sich anhört, als hätte man nur den Klappentext gelesen. Ich halte mich in meinen eigenen Bewertungen auch kurz, weil ich es hasse zu spoilern, aber auch das ist Geschmackssache.
    Ich für meinen Teil *grins* bin jedenfalls über jede Bewertung zu einem meiner Texte dankbar. Und gehässige Verrisse, weil man einen persönlichen Groll hegt erkennt auch ein Dritter als solches und wird sich davon nicht beeinflussen lassen.

    Danke für den tollen Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht <3

  6. Hi,

    Starker Artikel über eine Thematik, die in den letzten Tagen ja mal wieder ziemlich hochgekocht ist, auch so aber eigentlich eine essentielle ist. Vielleicht findet dieser schon seit Ewigkeiten laufende Streit zwischen Autoren und Bloggern ja bald ein Ende.
    Gruß
    Simon

  7. Cary sagt:

    Nicht ausfallend oder beleidigend werden – das ist das Stichwort. Die entsprechende Bloggerin hat vllt nicht ganz einwandfrei bewertet (anhand des Genres Punkte abgezogen), aber sie blieb freundlich dabei. Die besagte Autorin nicht, sie wurde richtig ausfallend und unverschämt.

  8. Oh mein gott!!! Du sprichst mir aus der Seele! Ich folge auch nicht dem was alle machen. Wie oft ich darauf angesprochen werden, warum ich keine Sterne, Häschen, bücherchen oder was auch immer verteile (in meinen Rezensionen) ganz einfach : ich kann kein Buch mit irgendwelchen fiktiven Sachen bewerten, da die Kriterien von Buch zu Buch variieren! Ich schreibe eine Rezi so wie mir der Mund „die Finger“ gewachsen sind. Wer das nicht mag kann gerne auf anderen Seite stöbern. Dann sind sie einfach falsch bei mir. Ich gebe die Eindrücke und meine Gefühle wieder. Und nicht was andere so darüber geschrieben haben. Oder wie man das Buch finden muss. Auch finde ich das rum geheult mancher Autoren nur noch schrecklich. Wenn man nicht Kritik fähig ist, sollte man das Hobby wechseln. Rezensionen sind ja nicht nur für die zukünftigen Leser relevant Bücher. Sondern auch ein kleines Feedback an den Autor. Und dieser kann sich dann Gedanken machen ob er vielleicht das nächste Mal etwas anders macht oder es bleiben lässt. Ich verstehe dieses ganze rumgemaule immer nicht. Und dann sind immer die Blogger schuld oder gar schlecht. Ich bin auch der Meinung das wir unsere eigene Meinung schreiben dürfen, dafür sind wir da. Bei den Lesern ist es das selbe! Schreibt bitte wie ihr es wirklich fandet und quatscht nicht den anderen nach, nur weil das Buch gerade ein Hype ist. Damit tut man niemanden etwas Gutes!!!

  9. Franzi sagt:

    Hey Jess,
    Ein toller Beitrag und genauso sehe ich das aus. Wir Blogger haben unseren persönlichen Geschmack und den lässt jeder einfließen.
    Das Video von dem du sprichst habe ich gestern gesehen und es ist mir auch erst sauer aufgestoßen. Die Wortwahl der Autorin war meiner Meinung nach unglücklich gewählt. Wenn sie es wirklich so meint, dann hat sie selbst den Sinn einer Rezension nicht verstanden. Ihr Tonfall war auch eher abwertend und wirkte auf mich so als wären alle blogger zu dumm und richtige Rezensionen zu schreiben. Deshalb verstehe ich die Aufregung gut. Sie regte sich wohl nur darüber auf, dass der Bloggerin das Buch ganz gut gefallen hat und sie sich aber zu alt dafür fühlt und deshalb nur 3 Sterne gegeben hat. Sie gehört nicht in die Zielgruppe und hätte deshalb das Buch nicht mit 3 Sternen bewerten dürfen …
    Liebe Grüße
    Franzi

  10. Gabi sagt:

    Ich habe sowohl die Rezension gelesen als auch das Video der Autorin gesehen. Das hat mich auch eine Weile umgetrieben, ich habe mehrmals angesetzt zu einem Blogartikel, umformuliert, gelöscht und wieder von vorne angefangen. Du hast es genau in die richtigen Worte gepackt und sprichst auch mir aus der Seele!
    Leider ist die Diskussion darüber in den Social Media noch ein bisschen ausgeartet in die Richtung, dass an solche Blogger (gemeint waren die, die in deren Augen sowieso nicht richtig rezensieren können) auch noch Rezensionsexemplare „verschenkt“ werden und damit die Buchumsätze der Autoren reduziert werden. Wenn man keine Ahnung hat und die auch noch laut sagt, dann soll man doch bitte gefälligst das Buch kaufen ? wäre wohl die richtigeg Schlussfolgerung daraus gewesen.
    Ich gebe der Autorin tatsächlich auch teilweise recht, nur hat sie das in einer so arroganten und oberlehrerhaften Art und Weise vermittelt, dass sie sich damit bestimmt keinen Gefallen getan hat. Ich würde auch davor zurückschrecken, eines ihrer Bücher zu besprechen, wenn man sich dafür dann hinterher so maßregeln und belehren lassen müsste. Nein danke.
    Und zum Thema Objektivität und neutraler Buchkritik kann ich nur sagen: Ja, GENAU dafür war Reich-Ranicki berühmt ?
    LG Gabi

  11. Denise sagt:

    Hi Jess,

    Ein wunderbarer Beitrag und klasse formuliert. Ich gehe komplett konform: Eine Kritik sollte immer begründet werden, freundlich und ohne Beschimpfungen. Leider bin auch ich schon Autoren begegnet, die mir Kompetenz absprachen, weil ich ihr Werk nicht mochte. Das hat mich kurzzeitig getroffen. Aber mittlerweile denke ich mir: Wer mit Kritik nicht umgehen kann, sollte einfach zweimal überlegen, ob er etwas für die breite Masse veröffentlicht.

    Danke für deine ehrlichen Worte.
    Lg
    Denise

  12. maraike sagt:

    Wofür betreibt man denn sonst einen Buchblog, wenn man nicht seine Meinung sagen will??? Klappentext lesen kann jeder alleine, das muss einem der Blogger nicht abnehmen.

  13. Sehr schöner Beitrag und dazu noch so so wahr! <3
    Ich habe die Diskussion auch mitbekommen und war ehrlich gesagt ziemlich genervt davon, dass schon wieder jemand aus uns Bloggern professionelle Kritiker machen möchte. Wir sind doch alle Blogger, weil wir unsere eigene Meinung und unsere Empfindungen teilen und nicht stumpf irgendein Buch tot analysieren wollen und weil wir genau das tun, lesen unsere Leser unsere Blogs und kaufen die Bücher, die wir empfehlen. Ich verstehe nicht, wieso das bei manchen nicht ankommt.

    Wobei ich mir ja ziemlich sicher bin, dass Autorin X kein einziges schlechtes Wort verloren hätte, wenn jemand, der ein Rezensionsexemplar erhalten hat (das Verlage zu einfach Rezensionsexemplare an uns Blogger verteilen und nicht darauf achten, ob wir qualifiziert sind, vernünftige Rezensionen zu schreiben, hat sei nämlich auch angekreidet) eine total sinnfreie 10 Zeilen-"Rezension" mit "Kauf das Buch, es ist sooo tooooll" geschrieben hätte.

    Liebe Grüße,
    Maike

  14. Sina sagt:

    Die Aussage, dass in eine Rezension keine persönliche Meinung reindarf, finde ich lächerlich. Blogger sind keine professionellen Kritiker, die meisten von uns rezensieren Bücher in unserer Freizeit und als Hobby. Und an dieses Hobby dürfen wir herangehen, wie wir wollen. Vollkommene Okjektivität zu verlangen, zeigt eigentlich nur, dass die Leute nicht verstanden haben, worum es beim Bloggen geht.

    Für meine eigenen Rezensionen habe ich nur zwei Grundregeln (die Kritik, ob positiv oder negativ, muss begründet sein und ich würde dem Autoren das Geschriebene auch persönlich sagen), aber da halten sich die meisten Blogger sowieso dran. Und selbst wenn nicht. Solange es nicht beleidigend wird ist jede (auch subjektive!) Kritik vollkommen legitim.

  15. Huhu Jessica,

    ich weiß echt nicht, wie man denken kann, dass unsere Buchbesprechungen nicht subjetiv sein dürfen. Wie du schon erwähnt hast, führen wir alle unseren Geschmack mit ein. Ich hole mir aufgrund der eigenen Meinung von Bloggerkollegen und -kolleginnen Ideen für neue Bücher. Mir ist die subjektive Meinung sehr wichtig.

    Liebe Grüße
    Lilly

  16. Ich finde es unglaublich wichtig, dass man zu einem Buch schreibt, was man wirklich denkt und sich da von einem Autoren oder gar von anderen Bloggern den Mund verbieten lässt. Jeder hat eine eigene Meinung und das macht uns doch alle so besonders. Wem der Beitrag dann immer noch nicht gefällt, muss ihn ja nicht lesen.
    Alles Liebe
    Julia
    #litnetzwerk
    https://thebookdynasty.de

  17. Wiebi sagt:

    Hi Jess,

    Das ist ein wundervoller, ehrlicher Beitrag.
    Ich denke, du sprichst vielen wirklich aus der Seele. Es ist meist einfacher mit Lob als mit Kritik umzugehen, aber genau daran liegt meiner Meinung nach die wahre Stärke – die Essenz aus einer konstruktiven Kritik zu ziehen. Und das sollte gerade Bloggerkritik auch sein: konstruktiv. Selbstverständlich kann man sich privat über ein Buch aufregen. Doch sobald man seine Meinung der großen Masse „anvertraut“ muss der Respekt einfach da sein, egal wie die Meinung über das Buch ausfällt. Niemand möchte Beleidigungen über seine Kreation lesen. Der Vergleich ist zwar weitergeholt, aber wenn wir Blogger mal einen kreativeren Beitrag schreiben, wollen wir ja auch nicht, dass andere darüber herziehen.
    Ich finde, du hast einfach alles sehr gut in deinem Post untergebracht. Danke!

    Liebste Grüße,
    Wiebi
    #litnetzwerk

  18. Isabel sagt:

    Dein Beitrag erinnert mich an eine „wilde“ Diskussion auf dem Litcamp Hamburg. Da ging es eben genau um diese Subjektivität. Und natürlich ist eigentlich jedes geschriebene Wort subjektiv, da es immer vor dem eigenen Lebenshintergund reflektiert wird.
    Danke für Dein schönes Fazit. Ein besserer Austausch auf Augenhöhe wäre stellenweise wünschenswert.
    Liebe Grüsse
    Isabel

  19. Jennifer sagt:

    Huhu,
    sehr amüsant zu lesen, so im Nachhinein und natürlich hast du absolut Recht! Ich hatte von dem Fall damals mitbekommen und auch von den aufgeregten Reaktionen. Ich glaube, manchmal nimmt man eine Blogrezension auch einfach zu ernst. Wenn Verkaufszahlen einbrechen wird das eher selten an schlechten Besprechungen von Buchbloggern liegen.
    Zumall ich dir absolut recht gebe, dass sich bei positiven Rezensionen NIEMAND über Subjektivität aufregt :D
    Liebe Grüße
    Jennifer
    #Litnetzwerk

  20. Nadine sagt:

    Ein schöner Beitrag, gut auf dem Punkt.
    Dass muss ja wirklich an das Ego der Person gekratzt haben. Klar ist man Enttäuscht, wenn das eigene Werk negative Bewertungen bekommt. Nur muss man als Autor*in damit leben, dass man es nie jedem Recht machen kann. Selbst große Werke wie Harry Potter und Herr der Ringe haben ihre Kritker*innnen. Geschmack ist nun mal subjektiv und man kann nie alle Geschmäcker treffen.
    Auf der anderen Seite finde ich sollte man ein Buch auch nicht komplett zerreißen, da die andere Person viel Liebe und Zeit investiert hat. Man sollte (meiner Meinung nach) versuchen, eine ausdifferenzierte negative Kritik zu verfassen, ebenso eigentlich auch bei positiven Rezensionen.
    Liebe Grüße, Nadine
    #Litnetzwerk

  21. Aileen sagt:

    Liebe Jessica,

    ich habe von der Diskussion auch nichts mitbekommen, aber grundsätzlich ist das Thema ja nicht neu. Ich finde die allgemeine Entwicklung dahin, dass man sich gegenseitig lieber erstmal angeht, anstatt sich anzuhören, was der Gegenüber zu sagen hat, echt traurig.

    Und wozu gibt es denn Rezensionsexemplare, wenn du dann in den Rezensionen deine Meinung nicht sagen darfst? Es sind ja keine Hey-lob-mein-Buch!!-exemplare.

    Natürlich kommt es aber auch immer auf den Ton an, ich formuliere die negativen Punkte z.B. auch eher so, dass es MEINEN Geschmack nicht getroffen hat oder Punkt X einfach nichts für MICH ist. Ich kann auch verstehen, dass man Autor*innen nicht bei den komplett niedergeschmetternden Rezensionen verlinkt, aber es ist ja etwas ganz anderes sich mit konstruktiver Kritik auseinanderzusetzen.

    Alles Liebe
    Aileen

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