Silver Dragons II: Viel Rauch um nichts (Katie MacAlister)

Silver Dragons II: Viel Rauch um nichts (Katie MacAlister)

Klappentext:

Wer einen Drachen liebt, spielt mit dem Feuer …

Die Doppelgängerin May ist die Seelengefährtin des Silberdrachen Gabriel. Doch auch der attraktive Dämon Magoth gibt sich die größte Mühe, May für sich zu gewinnen. Und dieser fällt es immer schwerer, seinen Verführungsversuchen zu widerstehen. Umso erschütterter ist sie, als Gabriel sie bittet, dem Werben des Dämons nachzugeben. Was führt der Drache im Schilde?


Rezension:

Sechs Wochen ist May schon in Abbadon gefangen und von ihrem Werdrachen, dem silbernen Wyvern Gabriel, getrennt. Aus sehr eigennützigen Gründen möchte der Dämonenfürst Magoth, an den May seit ihrer Erschaffung gebunden ist, nun eine Hochzeit celebrieren, um May zur Gattin zu nehmen und durch diese Bindung wieder die reale Welt betreten zu können. Im Gegensatz zu der Doppelgängerin erkennt Gabriel in dieser Tatsache ein Druckmittel, mit dem May zumindest dem Anschein nach zurück in seine Arme gelangen kann. Natürlich ist dies nicht der einzige Knackpunkt, dem May und ihre Freunde sich stellen müssen – auch Cyrene, Mays Zwilling ohne gesunden Menschenverstand, steht mit einem mehr oder weniger riesigen Problem auf der Matte. Und wer, wenn nicht May, sollte die Dinge wieder richten? Neben den typischen Drachenangelegenheiten und –streitereien gibt es außerdem Schwierigkeiten mit dem alten Drachenartefakt, das bei einem Kampf vermeintlich zerstört wird. Gabriel steht May in sämtlichen Belangen nicht nur mit Rat zur Seite, sondern erobert auch ihr Herz (und ihren Körper) ein ums andere Mal erneut. Doch ist ihre gegenseitige Bestimmung tatsächlich schon außer Gefahr?

Im zweiten Band um die Silberdrachen kann bis auf wenige Szenen mit altbekannten Charakteren leider kein Punkt wirklich überzeugen. Die Handlungsstränge und auftauchenden Probleme sind sehr wirr, die Aufklärung nur mangelhaft und auch die in dieser Drachenserie hauptsächlich agierenden Charaktere haben kaum Überzeugungskraft. Während May oftmals eher an einen verliebten Teenager erinnert und mit ihrem Liebesgetaumel ziemlich gezielt die Nerven des Lesers strapaziert, bleibt Gabriel sehr oberflächlich – ganz im Gegensatz zu Ash und Drake, die in Dragon Love zu nahezu jedem Zeitpunkt glänzen konnten. Obwohl auch Gabriel in der Vorgängerserie seine großen Auftritte und tollen Momente hatte, verliert er in Viel Rauch um nichts viel von seiner Ausstrahlung.
Was genau hier passiert ist, kann man als Leser jedoch nicht wirklich festhalten – es fehlt ganz einfach etwas, um die Sache rund zu machen. Was schade ist, denn nach der amüsanten, aber auch anspruchsvollen Unterhaltung, die Dragon Love bot, waren die Erwartungen an die nachfolgende Serie recht hoch. Katie MacAlister schafft es, jedenfalls in Band zwei, jedoch nur an seltenen Stellen, ebendiese zu erfüllen.

Seltsamerweise passt der Titel des zweiten Bandes erstaunlich gut zum Inhalt, allerdings eben nicht auf positive Weise. Der Leser bleibt nach den nur dreihundert Seiten, was für einen MacAlister-Roman verdammt wenig ist, enttäuscht und unbefriedigt zurück. Denn selbst für dieses recht dünne Buch ist zwischen den Seiten viel zu wenig erkennbarer Inhalt verborgen, der den Ansprüchen der Drachen-Fans gerecht wird. Sprachlich unverändert hat die Autorin jedoch in Wort- und Szenenwitz deutlich nachgelassen, einzig kleine Momente mit dem Dämonenhund Jim und die viel zu selten gestreuten Dialoge zwischen Ash und Drake verstehen auf bekannte Weise zu unterhalten.

Es bleibt abzuwarten, ob es im dritten Band gelingt, das Leserherz wieder vollends für die Silberdrachen schlagen zu lassen. Drachen-Neueinsteigern sei jedoch geraten, in jedem Fall die vierbändige Dragon Love-Reihe zuerst zu lesen.


Fazit:

Leider schwächelt MacAlisters zweite Drachenreihe bereits im zweiten Band stark. Nicht nur der Umfang, sondern auch der Inhalt ist mehr enttäuschend als überzeugend und bietet in keiner Weise einen würdigen Nachfolger der Dragon Love-Serie. Man kann nur hoffen, dass die Autorin sich in Band 3 um die Silberdrachen wieder gefangen und zu ihrer geschätzten Schreibart zurück gefunden hat.




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