And soul pure in heart (Los Angeles Part II)
Ich habe mich kaum einmal umgedreht, da war die zweite Woche hier in der Stadt der Engel auch schon wieder vorbei – bereits nächsten Freitag geht es für mich zurück ins kalte und verschneite Deutschland. Seit gestern Abend ist das Wetter hier sehr wechselhaft, sodass die Jungs nach einer kurzen Busking-Session auf der Promenade beschlossen haben, das Risiko eines verregneten Nachmittags auf dem Santa Monica Pier lieber nicht einzugehen und die Zeit stattdessen lieber in ein, zwei anderen Punkte ihrer nicht unbedingt kurzen To-Do-Liste zu investieren. Daher nutze ich die Zeit nun auch produktiv und schreibe euch den zweiten zusammenfassenden Bericht meines USA-Aufenthaltes.

Deshalb erzähle ich euch lieber nur von den besonderen Augenblicken, die euch vielleicht auch ein bisschen neidisch machen werden :D
So waren wir Mädels zum Beispiel am Sonntag auf der weltgrößten Musik(er)-Messe in Anaheim, ganz in der Nähe vom Disneyland-Resort – der NAMM-Show. Halb illegal, weil es eigentlich eine non-public Messe ist und wir uns für 100 oder 150 $ ein Ticket hätten kaufen müssen, genau das aber nicht gemacht haben. Zu unserem Glück spielten unsere denmänner ihren Gig auf einer Außenbühne zu der man auch ohne Bandage-Kontrolle Zugang hatte, sodass ich doch noch in den Genuss kam, die Jungs während meines Aufenthalts auf einer Bühne und nicht nur auf der Straße bzw. auf dem Pier zu sehen. Denn leider gehen die Bar-Konzerte erst wieder los, wenn ich schon wieder in Hamburg bin – aber so ist es eben manchmal. Ich bin nicht wirklich traurig darüber, denn es wird ein nächstes Mal und andere Möglichkeiten geben. Und abends durfte ich dann live miterleben, wie langsam ein neuer Song entstand – einfach total entspannt auf dem Sofa sitzen, ein kühles Cider in der Hand und den Jungs beim Rumprobieren lauschen.

Nach vier Tagen Non-Stop-Messetrubel brauchten die Jungs dann am Montag einen Tag Auszeit und Ruhe. Ursprünglich war der Plan, dass wir zum canyon hier um die Ecke fahren würden, doch daraus wurde dann dank der denmantime nichts – die Jungs leben nämlich oft in ihrer eigenen Zeitzone, wo alles etwas länger dauert. Schwupps, war’s schon am Dämmern, außerdem zogen Regenwolken auf – ja, auch in Süd-Kalifornien regnet es mal! Anne, ebenfalls eine Besucherin aus Hamburg, die allerdings nur auf der Durchreise war und inzwischen schon wieder in Richtung San Fransisco gedüst ist, und ich entschlossen uns daher, dass wir die Gegend um das denmanhouse ein wenig erkunden wollen. Gesagt, getan – bei Frauen dauert eine solche Entscheidung eben keine xx Stunden ;)
Und auch Skype habe ich am Montag endlich installiert, um mir doch ein kleines Stück Heimat nach Los Angeles zu holen. Inzwischen gab es auch zwei Gespräche über den pazifischen Ozean mit zwei Herzmenschen, weitere werden folgen. Am Sonntag bin ich mit meinem Dad verabredet, der natürlich ganz neugierig ist, wie es seiner Großen hier in den Staaten so ergeht. Falls ihr auch Lust habt, in der verbleibenden Woche kurz oder auch länger mit mir zu reden, dann meldet euch einfach – wir müssen nur die neun Stunden Zeitverschiebung bedenken. Und eben meine anderen Pflichten hier vor Ort, sodass das Zeitfenster ein wenig eng ist. Aber wir kriegen das sicherlich hin :)

Tja, und gestern und heute dann auch wieder Busking – gestern (Donnerstag) wieder am Pier, nachdem wir Anne an der UnionStation abgesetzt hatten, und heute waren wir zur Abwechslung mal auf der Promenade, die ich schon letzte Woche kurz kennen gelernt habe und wo ich vor meinem abflug auch definitiv noch mal hin muss, um ein wenig mehr Geld auszugeben ;) Leider machte uns das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung, denn nach einer relativ kurzen Session zogen schon wieder Regenwolken auf und so traten wir nach einigem Hin und Her irgendwann – ihr wisst schon, die denmantime – den Heimweg an. Auf die Jungs wartet noch einiges an Arbeit und Organisation, tja, und ich werde später noch nach Hollywood fahren, um dort das Konzert von Jordan zu besuchen, mit dem ich auf der NAMM ins Gespräch gekommen bin und der mich vorhin spontan zum Gig eingeladen hat.

Es bleibt also weiterhin spannend, irgendwie, und ich freue mich auf die letzten verbleibenden Tage. Ein wenig Wehmut macht sich jetzt schon breit, aber ich freue mich auch auf Hamburg, auf meine Babys, auf meine Stille und vor allem auf mein Bett – auf Dauer ist dieses Rund-um-die-Uhr-mit-Menschen-zusammen-sein nichts für mich und auch das Schlafen auf einer Luftmatratze, die regelmäßig etwas Luft verliert und jeden Abend neu aufgepumpt werden muss, ist alles andere als komfortabel. Aber ich beschwere mich nicht, denn ich wusste vorher, dass die Zeit hier kein Erholungsurlaub werden würde. Eine bewusste Entscheidung also und gedanklich plane ich schon meinen nächsten Besuch, also kann es so schlimm gar nicht sein ;)
Abschließend möchte ich euch noch auf das neue, gerade frisch gelaunchte Crowdfunding-Projekt meiner Jungs hinweisen, bei welchem ihr eine wirklich gute Sache unterstützt. Jeder Dollar (oder 0,88 Euro) zählt! Schaut es euch doch mal an und werft ein bisschen Kleingeld in den virtuellen Gitarrenkoffer: IndieGoGo denmantau
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