Blogtour: “Sieben Heere” von Tobias O. Meißner (Tag 3)

Herzlich willkommen zum dritten Tag der Blogtour zu „Sieben Heere“ von Tobias O. Meißner! An den beiden vergangenen Tagen habt ihr nun schon einiges zum Buch erfahren – hoffentlich genug, um euch ganz heiß auf dieses High Fantasy-Epos zu machen. Falls nicht, werde ich mir mit meinem heutigen Beitrag alle Mühe geben, euch entflammen zu lassen ;)

Den treuen Schattenwege-Lesern wird inzwischen aufgefallen sein, dass ich irgendwie immer den dritten Tag der jeweiligen Tour abgreife – ich stehe halt einfach gerne im Mittelpunkt :D Und welches Thema könnte denn besser zur Schattenkämpferin passen als der „Widerstand“, der ein zentrales Thema im Buch spielt? Doch ich muss euch vorwarnen, so ganz ohne leichte Spoiler wird es in diesem Beitrag leider nicht gehen. Aber ich versuche, mich zurückzunehmen ;)

blogtour-meissner-heere

Ich muss gestehen, dass ich erst sehr spät mit dem Lesen angefangen habe und zu Beginn so meine Schwierigkeiten hatte, richtig ins Buch zu finden, was sicherlich an meiner leicht überarbeiteten und definitiv übermüdeten Verfassung liegt. Tobias O. Meißner hat eine faszinierende Art zu schreiben – ausschweifend, aber dabei doch fesselnd, er bringt viele neue Begrifflichkeiten und hat sich tolle Namen für seine Charaktere und die Welten einfallen lassen. Tatsächlich fällt es mir inzwischen schwer, das Buch aus der Hand zu legen, wenn ich erstmal wieder eingestiegen bin. Für mich ist „Sieben Heere“ der erste Roman von Meißner, wird aber mit Sicherheit nicht der letzte bleiben.

Starten möchte ich meinen Beitrag mit einem Zitat. Eine Schlüsselszene, die ich mehrfach gelesen habe und die mir mit jedem Mal besser gefallen hat – und die einfach perfekt zum Thema passt:

In Samadet waren die Soldaren mit großer Roheit vorgegangen. Sie hatten an Haaren gezerrt, herumgeschubst, langsamere Dörfler umgestoßen. Einem hatten sie sogar eins übergebraten. Mit ihrem komischen Kriegshammer. Möglich, dass der nie wieder aufgestanden war. Aber wenigstens konnte Samadet hinterher sagen, dass Blut geflossen war. Dass man sich nicht einfach so verschenkt hatte. Auch wenn es kein besonders heroisches Blut gewesen war, sondern nur das Blut eines kleinen Gerangels. Aber wenigstens ein Widerstand. Es war nicht hinnehmbar, dass niemand auch nur ein einziges Wort des Widerstands wagte.
(Seite 106)

Wenn ich an Widerstand denke, dann fällt mir immer wieder als erstes dieses kleine Dorf in Gallien ein, das sich ungeschlagen gegen die große römische Macht behauptet. Ohne Namen nennen zu müssen, dürften die meisten wissen, wen ich meine – denn diese Gallier sind einfach Kult in Sachen Widerstand.

In dem kleinen Dorf Hagetmau, dem zentralen Schauplatz in „Sieben Heere“, leben ungefähr 500 einfache Menschen, die ihrem ganz normalen Tagewerk nachgehen, als das Heer von Capitar Jerlo Angaszin (übrigens tatsächlich einer meiner Lieblingscharaktere) einmarschiert. Die Übernahme geht erstaunlich harmlos vonstatten, aber was haben ein paar einfache Bauern auch einem bis an die Zähne aufgerüsteten dreißig Mann starken Heer entgegen zu setzen? In der Tat hat der Offizier viele gute Argumente, die die Hagetmauer erst einmal ruhigstellen und ihnen auch gar keine große Möglichkeit des Aufbegehrens lassen. Einzig die achtzehnjährige Varlie scheint der Vorhut des großen Heeres nicht einfach freie Hand lassen zu wollen, alle anderen sind vielleicht auch schlichtweg zu geschockt und zu verängstigt, um irgendwas zu unternehmen. Varlie wird allerdings gemeinsam mit der Byrgherin, dem Semanen, ihrem Vater und einem bis dahin völlig unwichtigen Dörfler als Quasi-Geisel in die Ratshalle gebracht und dort von etwa 18 Soldaren nicht aus den Augen gelassen. Die restlichen zwölf Eindringlinge beziehen ihre Posten an strategisch guten Punkten im und um das Dorf herum. Alles sieht ganz danach aus, als würden sich die Hagetmauer einfach geschlagen geben – warum auch nicht? Die Übernahme ging unblutig und ohne Verluste vonstatten, warum also wertvolle Leben aufs Spiel setzen, wenn sich augenscheinlich nichts für das kleine Dorf ändert?

Capitar Angaszin ist äußerst zufrieden mit seiner Arbeit und sieht sich schon auf dem Siegertreppchen dieses Krieges. Allerdings hat er entweder seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht oder geht einfach davon aus, dass er tatsächlich das ganze Dorf unter seiner Fittiche hat. Damit liegt er aber nicht ganz richtig – denn der einzige Aufrührer des Dorfes, Tautun, war zur Zeit der Übernahme gar nicht vor Ort. Er hat allerdings die Invasion des nahegelegenen Samadet aus einem Versteck heraus beobachtet und schleicht sich ungesehen wieder in Hagetmau ein. Als Leser weiß man schon bei seinem ersten Auftauchen, dass die unblutige Zeit jetzt vorbei ist. Und tatsächlich rüttelt der grobschlächtige Kerl kräftig an der Lethargie der Dorfbewohner und zettelt, mit Unterstützung von Varlie, einen Aufstand an. Der Widerstand in Hagetmau erwacht nur langsam und sehr scheichend, findet aber mehr und mehr Anhänger und Unterstützer. In der Dorfschenke Zum Schwarzen Lamm werden Pläne geschmiedet, es wird diskutiert und argumentiert und wieder alles umgeworfen, was vorher besprochen wurde. Natürlich passieren auch ein paar unvorhergesehene Dinge, mit denen die Dörfler mal gut, mal schlecht umzugehen wissen.

Und wie das Ganze ausgeht – tja, das erfahrt ihr nur, wenn ihr das Buch selbst zur Hand nehmt und euch von diesem Sog mitreißen lasst. Ich muss an dieser Stelle abbrechen und mich schnellstens wieder auf den Weg nach Hagetmau machen, denn ich bin gerade mitten im Geschehen aus der Geschichte ausgestiegen, um diesen Blogtour-Beitrag für euch zu schreiben. Ihr entschuldigt mich? Ab zum Gewinnspiel mit euch, damit ihr mir ganz bald Gesellschaft leisten könnt! ;)

Blogtour-Gewinnspiel
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen – nämlich je eines von insgesamt fünf gedruckten Büchern oder je eines von insgesamt fünf eBooks! Die Teilnahme an diesem Blogtour-Gewinnspiel ist denkbar einfach – alles, was ihr tun müsst, ist, mir in den Kommentaren eine kleine Frage zu beantworten. Ich möchte von euch wissen:

Welche Rolle würdet ihr bei einem Widerstand spielen? Den aktiven Fädenzieher, den passiven im Hintergrund Agierenden oder den sich aus allem raus Haltenden?

Am 28. November werden dann die Gewinner ausgelost und auf Literaturschock bekannt gegeben. Ob ihr eines der Bücher gewonnen habt, erfahrt ihr natürlich auch per E-Mail. Bitte gebt in eurem Kommentar auch unbedingt an, ob ihr lieber ein eBook oder ein gedrucktes Buch gewinnen würdet. Der Doppelgewinn ist ausgeschlossen.

Das Kleingedruckte
Du bist mindestens 18 Jahre alt oder hast das Einverständnis deiner Erziehungsberechtigten.
Hinterlasse uns eine Möglichkeit (E-Mail etc.), um dich nach dem Gewinnspiel zu kontaktieren.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Teilnahme nur aus Deutschland, Österreich und Schweiz.
Keine Barauszahlung des Gewinns.
Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Das Gewinnspiel endet am 27. November 2015 um 23:59 Uhr.

Tja, und nun bleibt mir nicht mehr viel mehr zu sagen, als euch viel Spaß bei der weiteren Tour zu wünschen. Ich hoffe, dass wir euch auf das Buch neugierig machen können. Ich drücke allen Schattenwege-Lesern kräftig die Daumen fürs Gewinnspiel ;)


Alle Stationen auf einen Klick:

23.11.2015 – Literaturschock
24.11.2015 – Books & Pride
25.11.2015 – Schattenwege
26.11.2015 – Phantastisch Lesen
27.11.2015 – Book walk


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12 Kommentare
  1. Aleshanee sagt:

    Guten Morgen!

    Puh, das ist aber eine schwierige Frage!
    Widerstände gibt es ja ständig – nicht immer in großen Schlachten, aber auch in vielen Kleinkriegen, die man so den ganzen Tag zu bestehen hat *lach*

    Ich denke, das ist sehr schwer vorauszusagen, wie man in solchen Situationen reagiert. Natürlich wäre ich gerne ganz vorne mit dabei und würde mitmischen wollen – als Anführerin aber tauge ich glaub ich nicht. Man würde mich wohl eher an beratender bzw. unterstützender Stelle finden, im Hintergrund und unbemerkt, aber dafür umso wirkungsvoller xD

    Liebste Grüße, Aleshanee

  2. Gute Frage, sehr schwer zu beantworten. Ich denke, es käme auf die Situation an.

    Als Teenager im Elternhaus war ich der aktive Fädenzieher, der Rebell. Später im Leben lernt man dann, dass es mitunter sinnvoll sein kann, im Hintergrund zu agieren, oder sich gar ganz rauszuhalten. :)

  3. Susann sagt:

    Für mich war diese Frage gar nicht schwer zu beantworten. Das ist für mich eine generelle Haltung.
    Ich bin eine Wiederstandkämpferin. Natürlich unterliegt aber auch diese einer gewissen Tagesform ;).
    Ich setze mich generell für Dinge ein. Mir ist einfach nicht alles egal, gerade jetzt in einer Zeit in der einmal mehr von „Krieg in Europa“ gesprochen wird. Natürlich kann auch ich nur meine Talente einspringen. Ich kann Organisieren, Schreiben, Überzeugen und Anpacken. Wäre ich in dieser Welt geboren, vielleicht hätte ich eine Kampfschule besucht und könnte mich auch im Kampf mit einer Waffe verteidigen. Wer weiß!

  4. SaBine K. sagt:

    Hallo,

    ich glaub ich würde eher im Hintergrund agieren :)
    Im Gewinnfall hätte ich gern ein Taschenbuch.

    Liebe Grüße
    SaBine

  5. SABO sagt:

    Hi und Hallo,
    dein beitrag zu diesem Buch spricht mein Rebellenherzchen natürlich an, danke dafür!
    Welche Rolle im Widerstand?
    Ich wäre ein guter Stratege, in den Kampf würde ich die mit den Muskeln schicken, im Schwertkampf bin ich auch noch nicht so gut, aber niemals würde ich mich raushalten..
    Liebe Grüße, SABO

  6. Hallo,

    hmmm… das ist schwer zu sagen, wie ich mich im Ernstfall verhalten würde. So aus dem Bauch heraus würde ich vermuten, dass ich eher die Passive im Hintergrund wäre.

    Ich möchte bitte für ein Printexemplar in den Lostopf.

    Liebe Grüße
    Petra

  7. Katja sagt:

    Hallo und vielen Dank für diesen interessanten Beitrag zur Blogtour! Welche Rolle ich bei einem Widerstand einnehmen würde, hängt sicher sehr von den Umständen ab. Bin ich neutral gegenüber dem Widerstand (wenn ich also weder dafür noch dagegen bin), würde ich mich raushalten. Wenn ich den Widerstand befürworte, würde ich – je nachdem was ich für erforderlich und sinnvoll halte – im Hintergrund agieren oder aber selbst die Initiative ergreifen.

    Viele liebe Grüße
    Katja

  8. Huhuuuuuuuuu,

    danke für den tollen Beitrag heute :D
    Hmmm, nicht so einfach zu beantworten. Wenn ich von etwas überzeugt
    bin, kämpfe ich dafür. Aber damit der Widerstand gelingen sollte,
    da würde ich das anführen jemandem überlassen, der führen kann.
    Ich würde an vordester Front mitmischen, aber ein Anführer bin ich nicht :D

    Lieben Gruß, Yvonne

  9. Katrin sagt:

    Super Beitrag.
    Ich bin kein Anführer Typ. Aber ganz raushalten würde ich mich auch nicht. Ich wäre der Mitläufer.
    Im Falle eines Gewinns bitte ein ebook.
    Lg
    Katrin

  10. Beautywonderland sagt:

    Hmmm, das ist eine wirklich schwierige Frage, aber ich denke ich wäre eher jemand, der im Hintergrund agiert und nicht direkt in die Schlacht zieht. Ich würde dann eher Hilfsaufgaben wie die Krankenversorgung, Kinderbetreuung oder kochen usw. für alle übernehmen. Das muss ja schließlich auch gemacht werden ;)
    LG Jessy

  11. ~*Nina*~ sagt:

    Huhu! :)

    Auch dir vielen lieben Dank für deinen Post und die Mühe, die du da reingesteckt hast! Du hast das Feuer definitiv geschürt, denn ich bin nun wirklich schon sehr gespannt auf das Buch. :) Wäre ich eine Figur in dem Buch, dann würde sich mein Charakter wohl sofort ins Getümmel stürzen. Ich wäre vorne mit dabei zum Kämpfen und auch um strategische Manöver umzusetzen, denn Stillsitzen kann ich nur zum Bücher lesen. ;)

    Liebste Grüße
    Nina ♥♥♥

    bookblossom@yahoo.com

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