Fünf Anzeichen, dass Du das falsche Buch liest

Wahrscheinlich jeder Leser hat schon einmal Bekanntschaft mit ihr gemacht, sie verflucht, sich über sie geärgert. Sie kommt meist aus dem Nichts und verbreitet oft nichts anderes als einfach nur Frust. Sie zu überfinden, ist nicht immer einfach und dauert manchmal gefühlt viel zu lange. Die Leseflaute – ein Horror für jeden Buchliebhaber, der seine Freizeit am liebsten zwischen den Seiten verbringt.

Aber wie entsteht so eine Leseflaute eigentlich? Und was kann man dagegen tun, wenn sie einen plötzlich ereilt und man eigentlich nichts lieber möchte, als wieder in fremde Geschichten abzutauchen? Auslöser gibt es sicherlich viele. Manchmal nimmt das Leben einem die Zeit zum Lesen und erschwert die Konzentration. Das Versinken macht keinen Spaß mehr, weil die Gedanken ständig abschweifen. Und manchmal findet man einfach keinen Zugang zum aktuellen Buch findet. Oder zu irgendeinem anderen.

Genau um diesen letztgenannten Auslöser mache ich mir schon länger Gedanken, und heute habe ich für euch ein paar Anzeichen gesammelt, die ganz klar darauf hindeuten, dass ihr das für den Moment falsche Buch lest. Ich glaube, dass es für jedes Buch die richtige Zeit gibt, und manchmal erwischt ein Buch einfach die falsche Zeit. Wenn ihr euch also in einem der folgenden Dinge wiedererkennt, dann überlegt doch mal, ob ihr das Buch vielleicht besser zur Seite legen und zu einem anderen greifen solltet.


Anzeichen Nummer 1 – Du hast absolut keine Lust, das Buch in die Hand zu nehmen.
Okay, das an sich ist noch kein deutliches Anzeichen dafür, dass Du derzeit das falsche Buch liest. So gerne man liest, manchmal gibt es einfach Zeiten, in denen man sich lieber Serien oder Filmen widmet. Trotzdem kann latente Abneigung, nach einem Buch zu greifen, schon darauf hindeuten, dass es nicht das richtige Buch für den Moment ist.

Anzeichen Nummer 2 – Du findest Ausreden, um das Buch nicht lesen zu „müssen“.
Auf einmal erscheint alles andere wichtiger als lesen. Hier muss noch ein Artikel geschrieben werden, da gären ein paar Foto-Ideen in Deinem Hinterkopf, dort staubt das Bücherregal vor sich und und sollte dringend mal wieder umsortiert werden. Außerdem warten gefühlt tausend andere Bücher noch darauf, dass Du endlich ihre Rezensionen schreibst, und das musst Du jetzt wirklich mal langsam in Angriff nehmen.

Anzeichen Nummer 3 – Das Buch ist nicht mehr Dein ständiger Begleiter.
Normalerweise nimmst Du das Buch, das Du gerade liest, immer und überall mit hin. Es ist nur eine kurze Bus- oder U-Bahn-Fahrt? Völlig egal, jede freie Minute wird zum Lesen genutzt, weil Dich das Buch so sehr begeistert und fesselt, dass Du es kaum aus der Hand legen kannst. Aber genau das ist bei Deiner aktuellen Lektüre nich der Fall. Statt des Buches nimmst Du lieber das Handy in die Hand, hörst Musik oder vertreibst Dir die Zeit in den sozialen Medien. Nach Lesen steht Dir aber so überhaupt nicht der Sinn. Vielmehr hast Du das Gefühl, es wäre ein Zwang und Du musst Dich durch die Seiten quälen, sobald Du zum Buch greifst.

Anzeichen Nummer 4 – Du verspürst nicht den Drang, über das Buch zu reden.
Bestimmt kennst Du das Gefühl, nach einer gelesenen Szene unbedingt mit jemandem darüber sprechen zu müssen. Eigentlich fällt es Dir extrem schwer, nicht immerzu über Deine aktuelle Lektüre zu reden. Jetzt hast Du nicht nur keine Lust, das Buch weiterzulesen, Dir fehlt auch die Motivation, das Gelesene in Gesprächen zu thematisieren. Obwohl Du sicherlich viel zu erzählen hättest, aber du möchtest anderen auch nicht die Lust auf das Buch vermiesen. Vor allem wenn es ganz viele andere vor Dir so sehr gemocht haben.

Anzeichen Nummer 5 – Du wirst MeisterIn der Prokrastination.
Ja, ein ähnliches Anzeichen habe ich schon aufgelistet. Aber hier sprechen wir noch mal von einer ganz anderen Art der Ablenkung. Eines, das ich besonders stark verspürt habe, als ich das letzte Mal in einer Leseflaute steckte. Mein Haushalt und die Fellnasen profitierten davon extrem, denn ich hatte auf einmal enorme Energie für lange Ausflüge mit dem Hund und vor allem für richtige Putz- und Aufräumanfälle. Insofern ist eine Leseflaute vielleicht nicht das Negativste, was passieren kann – immerhin glänzt dann die Wohnung bis ins kleinste Detail.


Und, habt ihr euch in einem oder anderen Punkt wiedererkannt? Vielleicht sogar in mehreren?
Vielleicht möchtet ihr mir in den Kommentaren verraten, mit welchem Buch es euch zuletzt so ging. Und ob ihr es dann trotzdem zu dem Zeitpunkt beendet habt oder es vorübergehend pausieren musste, während euch ein anderes Buch unterhalten durfte.


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3 Kommentare
  1. Nana sagt:

    Haha, oh ja, das kommt mir leider bekannt vor. ? Oft passiert es zum Glück nicht, aber manchmal ist schon das ein oder andere Buch dabei mit dem ich einfach nicht warm werde… Früher hätte ich mich lange damit gequält, heute greife ich viel schneller zu einem anderen Buch oder prokrastiniere, was das Zeug hält.

    Zuletzt ging es mir so mit „Und es schmilzt“, das zwar keineswegs schlecht aber so bedrückend war, dass ich irgendwann einen großen Bogen darum gemacht habe…

    Liebe Grüße aus Salzburg
    Nana

    • Schattenkämpferin sagt:

      Liebe Nana,

      auf „Und es schmilzt“ bin ich schon ewig so extrem neugierig, dass Du mir jetzt fast ein bisschen die Lust darauf verdirbst xD
      Aber hey, zum Glück sind wir ja nicht auf einzelne Bücher angewiesen, sondern haben mehr als genug Auswahl für Alternativen.

      Und man lernt mit den Jahren und den Erfahrungen zu erkennen, wann man einem Buch weiter eine Chance geben sollte und wann man es besser zur Seite legt.

      Drücker zurück!

  2. LeseWelle sagt:

    Hallo!
    Mir ging es vor kurzem auch bei The Stand von Stephen King so. Ich habe dann zwei Monate gebraucht um es zu beenden, weil ich zwischendurch immer wieder zu anderen Büchern gegriffen habe. Aber ich wollte es schon gerne beenden, hat halt einfach nur länger gebraucht :)
    Obwohl ich auch jemand bin, die Bücher gar nicht weiter liest wenn es wirklich nicht geht, leider greife ich dann später auch nicht mehr oder nur ganz, ganz selten wieder zu diesem Buch.
    Liebe Grüße
    Diana

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