Literarische Zitate (2)

Liebe LeserInnen,

nach ein paar ruhigen Tagen möchte ich euch, bevor es demnächst wieder munter mit Rezensionen, persönlichen Gedankenmachereien inklusive Amateur-Philosophie sowie der einen oder anderen Überraschung weitergeht, endlich mal wieder ein paar literarische Zitate zeigen, die mir in den letzten Wochen unter die Augen kamen und mich – das eine mehr, das andere weniger – eine Zeit lang beschäftigt haben. Jedes Zitat ist auf seine Weise einzigartig und hat eine ganz besondere Botschaft. Wenn ihr mögt, hinterlasst gerne Kommentare, welche bei euch angekommen ist.

Fang an, nach den Dingen zu streben, die du willst, und gib die Dinge auf, die dich zugrunde richten.
(Aus „Die Blumen des Schmerzes“ von Brenna Yovanoff, Seite 286)

Mit Zweifeln können wir leben.
Was uns zerbricht, ist die Gewissheit.
(Aus „Das eiserne Haus“ von John Hart, Seite 497)

Je länger das hier läuft, ohne dass irgendwas passiert, desto verwirrter bin ich. Ich habe gar keine richtige Angst mehr. Vielleicht kann man nur eine bestimmte Zeit lang ein gewisses Maß an Angst aufrechterhalten, bevor es zu anstrengend wird.
Ich bin seit zehn Tagen hier. Ich frage mich, wie es Mum geht. Wahrscheinlich ist sie am Durchdrehen. Gibt sich vielleicht ein bisschen Frustshoppen, um sich von ihrem Trauma abzulenken. Oder sitzt neben einer Polizistin auf dem Sofa, wie jemand aus einem Fernsehfilm. Führt sich auf wie eine gute Mutter – eine, die sich sorgt. Ich frage mich, ob die Polizei noch nach mir sucht. Vielleicht haben sie schon aufgegeben. Vielleicht kann man auch nur eine bestimmte Zeit lang ein gewisses Maß an Hoffnung aufrechterhalten.
(Aus „vergissdeinnicht“ von Cat Clarke, Seite 27)

In Wahrheit sind das Problem wir. Unser Leben ist eine Art Quant, unsere Welt hätte jeden möglichen Zustand gleichzeitig, wären wir nicht hier und würden sie beobachten und uns festlegen. Wir könnten also nicht sagen, ob wir glücklich oder unglücklich sind, wir hätten nichts und alles verloren und genauso viel gewonnen, jede Möglichkeit wäre für uns vorhanden, wenn wir nur nicht selbst den Deckel von unserer Schachtel Leben abheben und hineingaffen würden, in unserer unendlich dämlichen Neugier.
(Aus „Chucks“ von Cornelia Travnicek, Seite 93)

Die ausstehenden Rezensionen zu den einzelnen Titeln werden in den kommenden Tagen folgen, doch da nicht jeder jede Buchbesprechung liest, haben diese Zitate ein eigenes Posting verdient. Und wozu habe ich diese neue Rubrik eingerichtet, wenn nicht genau zu diesem Zweck?


|


eine Kommentar
  1. Nenny sagt:

    „Fang an, nach den Dingen zu streben…“ – warum es genau das ist, muss ich dir wohl nicht genauer erklären. (;

Leave a Reply