Schattenkämpferin goes california #2

Willkommen zum zweiten Reisebericht aus Südkalifornien – heute beginne ich mit einem Lied, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht, seit ich fünf Tage nach meiner Ankunft einen Mordsspaziergang gemacht habe. Die Amerikaner, denen ich davon im Nachgang erzählt habe, erklärten mich umgehend für verrückt – aber was will man machen, wenn man kein Auto und auch keinen Führerschein hat? Da bleibt einem nur der Bus oder die Füße. Und ich brauchte nach dem langen Flug und den ersten nervenaufreibenden Tagen einfach ein bisschen mehr Bewegung, frische Luft und viel Natur. Also entschied ich mich für einen Tagesausflug in den Griffith Park, um dort das Observatorium, das Hollywood-Zeichen und anschließend den Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard zu besuchen. Insgesamt waren es ungefähr 20 Meilen – umgerechnet also etwas mehr als 32 Kilometer. Also ja, vielleicht bin ich ein bisschen verrückt :D

hollywood-sightseeingDa ich bei meinem letzten Besuch im Januar nicht viel gesehen habe und somit noch viele Punkte auf meiner Liste offen sind, das Hollywood-Zeichen und der Walk of Fame jedoch von Anfang an zu meinen großen Favoriten gehörten und mir auch der Griffith Park schon sehr ans Herz gelegt wurde, fiel die Wahl recht schnell auf eine Route, die mich zu all diesen Stellen bringen würde. Für den Tag war mit nur 15° (nicht zu warm) und bewölktem Himmel annehmbares Wetter angekündigt – perfekt also für meine Tour. Und dass in dem Haus, in dem ich zuerst wohnte, an diesem Tag eine Schädlingsbekämpfung stattfinden sollte, wodurch ich ohnehin nach draußen gezwungen worden wäre, passte ebenfalls wie die Faust aufs Auge.

griffith-parkAlso machte ich mich nach einem schnellen Frühstück auf den Weg zum Hollywood Boulevard bzw. zum Eingang des Griffith Park, um von dort aus meinen ersten Zwischenstopp am Griffith Observatory in Angriff zu nehmen. Auf der Karte sah das auch alles gar nicht so weit aus, tatsächlich war ich auf dieser ersten Etappe – vom Haus bis zum Hollywood Boulevard – schon knapp zwei Stunden unterwegs. Ich möchte an dieser Stelle noch mal ausdrücklich betonen: Zu Fuß.

Und dabei war diese Strecke noch die harmloseste. Mir war zwar klar, dass der Griffith Park in den Bergen liegt, aber ich ahnte nicht, wie krass der „Aufstieg“ zum Observatory tatsächlich sein würde. Na ja gut, ich bin ja auch völlig untrainiert losgezogen, zudem in meinen geliebten Chucks und mit viel zu viel „Gepäck“, weil ich mein Journey-Journal natürlich mitnehmen musste, um in meinen Pausen ein wenig über den Tag zu schreiben.

All die Anstrengung wurde aber belohnt, als ich völlig außer Puste endlich oben ankam und diesen sagenhaften Blick auf Los Angeles geschenkt bekam (zum Vergrößern aufs Bild klicken):

P1010115a

Ehrlich gesagt, kamen mir in dem Moment ganz kurz die Tränen und ich war einfach völlig überwältigt. Auch aufs Hollywood-Sign konnte ich von dort aus schon einen wunderbaren Blick werfen, doch damit gab ich mich nicht zufrieden – ich wollte näher ran und so machte ich mich nach einer kurzen (oder etwas längeren) Pause quer durch die Berge wieder auf den Weg in Richtung der Aussichtsplattform des Hollywood-Signs. Der Weg zurück nach unten war nicht ganz so schlimm und ging irgendwie auch schneller als der Aufstieg, aber dann warteten wieder verschlungene, kleine Straßen und enorme Hügel (und verdammt steile Treppen!) auf mich. Inzwischen zeigte sich auch die Sonne und ich geriet doch wieder ganz schön ins Schwitzen.

P1010130aDie zweite Belohnung ließ dann allerdings nicht lange auf sich warten, denn nachdem ich einen kleinen Hiking-Trail erklommen hatte, der mich an einem wunderschönen See und weiteren tollen Ausblicken vorbei führte, erreichte ich schließlich die Plattform, von der aus das Hollywood-Sign fast zum Greifen nah war. Als typischer Tourist musste da natürlich auch gleich ein entsprechendes Beweisfoto her und ich ließ mich für eine kleine Weile in der Sonne nieder, um den aufkeimenden Stolz zu genießen und ein wenig auszuruhen. Jedoch nicht allzu lange, denn der Rückweg wartete ja noch auf mich und ich wollte unbedingt noch beim Walk of Fame vorbeischauen, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt wusste, dass ich dort in jedem Fall noch mal hin muss, wenn ich gerade keinen meilenweiten Marsch hinter mir hatte. Zu allem Überfluss versagte dann auch noch mein Akku, sodass ich den Weg ohne Navigationhilfe finden musste – aber wie ihr seht, bin ich heil zurückgekommen ;)

Tja, und am Hollywood Boulevard habe ich es mir dann natürlich nicht nehmen lassen, gleich beim ersten Starbucks einzukehren und mir einen extragroßen Venti Chai Tea Latte zu gönnen. Auch ein paar erste Sterne habe ich fotografiert, aber da wird es zu gegebener Zeit dann wahrscheinlich einen extra Artikel mit einer Menge Fotos geben, wenn ich ein zweites, drittes, viertes Mal dort war und wirklich alle Sterne abgelaufen bin ;)

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 3 aus der Serie: Schattenkämpferin goes california | Zeige alle Teile

Teil 1: Schattenkämpferin goes california #1

Teil 2: Schattenkämpferin goes california #2

Teil 3: Schattenkämpferin goes california #3


|


eine Kommentar
  1. Anngelika sagt:

    Wow. Was für ein toller Bericht. Was hältst du davon ein Buch von deiner Kalifornienreise zu schreiben. Wird bestimmt ein Bestseller. Viel viel Spaß noch und bitte noch viel mehr Glg P.S. Wir machen gerade Kurzurlaub auf unserer Lieblingsinsel Texel.

Leave a Reply