Paranoia – Der Hinterhalt (Trevor Shane)

Paranoia – Der Hinterhalt (Trevor Shane)

Klappentext:

In einer Welt, in der es nur drei Regeln gibt und jeder ein tödlicher Feind sein könnte, kämpft eine Liebe ums Überleben

Seit er 18 Jahre alt ist, ist Joseph ein Killer. Ein Anruf genügt, und Joseph nimmt die Verfolgung auf. Warum er das tut, kann er nicht sagen. Er weiß nur, dass ein unerbittlicher Kampf zwischen zwei verfeindeten Gruppen entbrannt ist – und dass er auf der Seite der Guten steht, für die er aus tiefster Überzeugung kämpft. Nur wer zuerst tötet, wird überleben, denn der Gegner lauert überall, und jeder, der seinen Weg kreuzt, kann sein Mörder sein. Lange Zeit geht alles gut, doch dann gerät er an einem einsamen Strand in New Jersey in einen Hinterhalt, der ihn beinahe das Leben kostet. In letzter Sekunde kann er entkommen und flieht nach Kanada, wo ihm allerdings ein verhängnisvoller Fehler unterläuft: Er begegnet Maria und verliebt sich unsterblich in sie. Doch damit verstößt er gegen ein ehernes Gesetz, und die gnadenlose Rache seiner Feinde ist ihm sicher …


Rezension:

Im Geheimen ist die Welt in zwei Lager gespalten – zwei Seiten, die einander gnadenlos jagen und töten, jede Seite der Überzeugung, die gute Seite zu sein. Auch Joseph gehört zu einer dieser Seiten, nachdem er im Jugendalter seine Eltern bei einem grausamen Mord verloren hat. Danach wurde er zu einem gnadenlosen Killer ausgebildet. Einem Killer, der keine großen Fragen stellt, sondern seine Aufträge erledigt, ohne die Hintergründe zu hinterfragen. Dies ist sein Job und für diesen wird er mehr als gut bezahlt. Lediglich drei Regeln gilt es für ihn zu befolgen: Töte keinen Zivilisten, verschone die Unter-18-Jährigen und bekomme kein Kind, solange Du selbst noch nicht 18 bist. Denn dieses würde ohne Diskussionen der Gegenseite ausgeliefert und damit als Feind großgezogen werden.
Bisher hatte Joseph nie Probleme bei der Einhaltung dieser Regeln, auch wenn es manchmal Schwierigkeiten bei der Erledigung diverser Jobs gab. Doch dann lernt er Maria kennen und verliebt sich in sie, und Maria schafft es, dass Joseph seine Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und doch anfängt, die Dinge und die ihm erzählten Wahrheiten zu hinterfragen. Dass das weder seinen Partnern noch seinen Feinden besonders gut gefällt, steht außer Frage – doch wie soll er die Frau, die er liebt, beschützen, wenn er nicht einmal wirklich weiß, wovor sie beschützt werden muss?

Paranoia ist sicherlich eine Eigenschaft, die sowohl dem Protagonisten als auch dem Leser beim Genuss dieses Debüts zugutekommt. Denn Trevor Shane versteht es, mit seiner Geschichte zu fesseln. Mit jeder gelesenen Seite gerät der Leser tiefer in den Bann und kann sich nur schwer losreißen – minutiös steigt die Spannung und der Drang, das nächste Kapitel zu lesen, die nächste Seite umzublättern und weiter mitgerissen zu werden. Mit einer fast schon erschreckenden Beiläufigkeit wird in Der Hinterhalt eine Welt dargestellt, die sich der Leser ohne jede Schwierigkeit durchaus vorstellen kann. Als Schauplatz ist natürlich Amerika ein willkommener Platz, denn wo sonst verkauft sich Gewalt besser? Trevor Shane verpackt Morde, Rivalitäten und eine atemraubende Jagd in sehr einfacher Sprache, die trotzdem gefangen nimmt und dafür sorgt, dass manches Mal die Hintergründe einen Ticken zu früh erkannt werden, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Denn eines bekommt der Leser hier vor allem geboten, und das ist spannende Unterhaltung nach amerikanischer Natur.

Eine gut durchdachte Story und glaubwürdige Charaktere machen Paranoia – Der Hinterhalt zu einem rasanten Potpourri der Spannung, und obwohl der Autor recht sparsam mit Blut und wirklich brutalen Szenen ist, bleibt ein gewisses Gänsehautgefühl nicht aus. Trotz der vergleichsweise eher einfachen Bilder, die hier genutzt werden, spinnt Trevor Shane ein sehr dichtes Netz, das vor allem mit der eingeflochtenen Atmosphäre punkten kann. So ist vielleicht die Idee von einer schwarz-weißen Welt nicht unbedingt eine neue, doch die Umsetzung und in erster Linie der Gedankenwandel vom Protagonisten durchaus eine wirklich gute. Als Auftakt einer mehrteiligen Reihe jedenfalls dieser Roman genau das getan, was von ihm erwartet wurde: Die Lust am Weiterlesen geweckt, mit den Protagonisten bekannt gemacht und mit einem unheimlich fiesen Cliffhanger ganz klar dafür gesorgt, dass auch Die Rache baldmöglichst gelesen wird.


Fazit:

Mit Paranoia – Der Hinterhalt liefert Trevor Shane einen gnadenlosen Thriller, der mit einer raffinierten Geschichte auffahren kann und den Leser bis an seine Grenzen treibt. Thriller-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Story ist nicht nur unheimlich rasant, sondern bietet durch einige Überraschungsmomente spannende Unterhaltung. Auch Neulinge in diesem Genre dürften mit diesem soliden Werk eine neue Leseliebe entdecken.



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2 Kommentare
  1. Kay sagt:

    Hallo Jess,

    das hört sich nach etwas an, das ich auch lesen muss! Danke für die schöne und aussagekräftige Rezension :-)

    LG

    Kay

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