Blogparade: Du und Dein Blog

Jedes Mal, wenn ich eine Blogparade mit tollem Thema entdecke, nehme ich mir fest vor, daran teilzunehmen. Da die meisten jedoch zeitlich eingegrenzt sind, verpasse ich meistens die Frist und habe dann auch keine große Lust mehr, Wochen oder sogar Monate danach noch meinen Beitrag dazu zu schreiben.

Bei Angeltearz habe ich nun schon vor einer ganzen Weile eine Blogparade entdeckt, die unbefristet läuft und gerade in die zweite Runde gegangen ist. Unter dem Motto „Du und Dein Blog“ dürfen Blogger acht Fragen beantworten, und das Schöne und für mich Reizvolle dabei ist, dass es sich dabei eben nicht nur um (reine) Buchblogs dreht, sondern jeder mitmachen kann, der Lust hat. Ich hoffe, dass sich auch außerhalb der Buchblogger-Bubble viele Teilnehmer finden, denn ehrlich gesagt reizen mich diese Blogs momentan mehr als normale Buchblogs.

1. Wer bist du? Stell dich vor!

Ich bin Jess, Baujahr 1984, Katzen- und Hundemama, Buchjunkie mit einer Neigung zu Depressionen, außerdem süchtig nach Schokolade und Musik, seit Februar 2008 nach einer Zwischenstation in Rostock Wahlhamburgerin und seit 2015 nebenbei noch ein wenig als Korrektorin und Lektorin tätig. Das war die Kurzfassung – wer mehr wissen möchte, darf gerne fragen oder einfach einige meiner Artikel lesen. In der Regel kann man mich über diese auch recht gut kennenlernen ;)

2. Seit wann bloggst du? Und wie bist du zum Bloggen gekommen?

Meinen ersten Blogartikel habe ich Anfang Januar 2006 online gestellt. Damals fing ich an, eine Art Online-Tagebuch zu führen und meinen Gedanken eine Plattform zu geben. Eine Zeit lang war dieses Weblog quasi mein einziges Kommunikationsmittel zur Außenwelt, das ich mehrmals täglich genutzt und mit sehr langen Artikeln gefüllt habe. Irgendwann habe ich dann ein Literatur-Forum gefunden, in dem ich meine Kurzgeschichten und poetischen Ausflüge veröffentlichen konnte und der Kritik (in jedem Sinne) der anderen Mitglieder ausgesetzt habe. Es dauerte gar nicht lange, bis ich dort auch Mainpage-Mitglied wurde und anfing, Rezensionen zu schreiben. Um diese extern des Portals zu sichern, öffnete ich einen zweiten Blog, auf dem meine Buchbesprechungen zu finden waren, und später einen dritten für Interviews. Also hatte ich schließlich drei Blogs zu managen und das wurde mir irgendwann einfach zu viel. Ich wollte alles unter einem Dach haben, und das war dann der Moment, in dem die Schattenwege entstanden sind.

3. Weiß dein Umfeld davon, dass du bloggst?
Wenn ja, was sagen sie dazu? Wenn nein, warum nicht?

Ich denke, es ist schwer, über so viele Jahre zu „verheimlichen“, dass man bloggt. Also ja, inzwischen weiß eigentlich so ziemlich mein ganzes Umfeld davon. Früher beim Online-Gedankentagebuch war das noch ganz anders, denn obwohl meine Gedanken so leicht für jedermann im Netz zu finden waren, wusste meine Familie zum Beispiel gar nichts davon. Und ich wollte das auch nicht. Damals konnte man ja noch komplett anonym sein und musste kein Impressum angeben, also tauchte das Blogtagebuch auch nicht bei der Goooglesuche auf. Mein Freundeskreis war damals ohnehin eher online zu finden, sodass mein Blog für dieses Umfeld kein Geheimnis war.
Inzwischen hat sich das geändert, manchmal schicke ich meiner Mutter sogar den Link eines Artikels oder einen Screenshot von einem Instagram-Foto samt dazugehörigem Text. Auch meine Arbeitskollegen wissen, dass ich blogge, auch wenn selten jemand tatsächlich hier auf die Seite schaut, die sind eher auf Instagram unterwegs. Daher gibt es eigentlich nur selten Rückmeldungen aus dem Offline-Umfeld.

4. Nutzt du Social Media? Und wie kann man dir folgen?

Ja, ich nutze die sozialen Medien und bin eigentlich auf den gängigen Portalen zu finden. Oben rechts findet ihr die entsprechenden Profile verlinkt, falls ihr mir folgen möchtet. Am aktivsten bin ich eigentlich auf Instagram und Twitter, wobei ich Letzteres auch für Alltagsgeplauder nutze. Auf Instagram gibt es fast täglich neue Bilder, vor allem aber Stories. Und Facebook … na ja, Facebook stirbt ganz langsam aus, daher … xD

5. Gibt es etwas, was dich an der Bloggerwelt stört?
Und was würdest du dir wünschen?
(Trau dich und sei ehrlich.)

Puh, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ehrlich gesagt stört mich eigentlich am meisten diese Cliquenbildung, die sogenannten Bubbles. Es gibt auch in der Bloggerwelt eingeschworene Gruppen, genauso wie im wahren Leben, und egal, wie sehr man sich als Außenstehender bemüht, man kriegt einfach keinen Fuß in die Tür. Besonders auffällig ist das bei Streitereien oder bei Empfehlungsaktionen, weil sich dann nämlich immer die gleichen zusammen“rotten“ und entweder eine gemeinsame Front gegen jemanden bilden oder drölfzig Mal die gleichen Profile verlinkt werden. Das ist anstrengend und ich frage mich, wie auf diese Weise zum Beispiel neue Blogger überhaupt eine Chance bekommen sollen. Natürlich verstehe ich, dass man seinen festen, vertrauten Kreis um sich hat, da bin ich selbst auch gar nicht anders, aber jedes Mal, wenn ich so was mitbekomme, will ich am liebsten laut schreien. Besser kann ich es übrigens nicht erklären, aber ich würde mir wünschen, dass der Tellerrand jedes einzelnen wieder zu einem wandelbaren Horizont wird und nicht länger eine unüberbrückbare Mauer ist.

6. Und was magst du an der Bloggerwelt?

Das klingt jetzt vielleicht etwas paradox in Bezug auf die vorhergehende Frage, aber tatsächlich ist eine Sache, die ich sehr an der Bloggerwelt mag, der Zusammenhalt. Klar gibt es hin und wieder Differenzen und unter den verschiedenen Bloggersphären sicherlich auch mal Beef, aber es ist trotzdem so, dass irgendwie so eine Art Sicherheitsnetz über uns alle gespannt ist. Trotz all des Neids und der Missgunst kann man sich sicher sein, dass bei Problemen oder Fragen jemand da ist, der einem hilft.
Ein weiterer Punkt sind die Vielseitigkeit und die Inspiration, die daraus entsteht. Ich meine, es gibt doch wahrscheinlich nichts mehr, über das nicht irgendein Blog schreibt oder irgendein Instagramer Fotos postet oder irgendein YouTuber Videos dreht. Ich finde es faszinierend, dass auf diese Weise einfach so viele Interessen an einem Ort zusammenkommen und sich gegenseitig neuen Input liefern.

7. Liest du auch außerhalb deines eigenen „Blogbereiches“
oder liest du als z. B. Buchblogger nur Buchblogs?

Tatsächlich lese ich nur sehr wenige Blogs, regelmäßig eigentlich keinen. Ich folge zwar zahlreichen Blogs über die gängigen Portale und supporte auf diese Weise mit Like-Klicks und dergleichen. Und wenn ich in den sozialen Medien über eine interessante Vorstellung und einen dazugehörigen Link stolpere, dann klicke ich da gerne mal drauf und lese den entsprechenden Artikel, aber es gibt keinen Blog, den ich von mir aus wirklich regelmäßig besuche. Dafür gibt es einfach zu viele, und wenn ich ganz ehrlich bin, dann sind es auch vor allem die Blogs, die sich nicht mit Büchern beschäftigen, die mich am meisten reizen. Das bedeutet aber nicht, dass ich niemals Buchblogs lese – es kommt halt immer auf das Artikelthema an.

8. Vernetzen ist wichtig. Hast du Lieblingsblogs? Zeig mal!

Tja, wenn ihr die vorhergehende Antwort gelesen habt, dann werdet ihr euch denken können, dass ich keine klassischen Lieblingsblogs per Definition habe. Aber es gibt ein paar Menschen hinter Blogs, die mir am Herzen liegen, und die ich deshalb hier verlinken möchte.
Zum einen wären da meine Blogger-WG-Mädels, auch wenn die BWG dieses Jahr bislang sehr kurz kam – Ramona von der Kielfeder, Tina von Mein Buch, meine Welt und Anna von Fuchsias Weltenecho.
Zum anderen habe ich mir, zugegebenermaßen erst vor Kurzem, den Blog des Herrn Bock genauer angeschaut. Ich kannte ihn schon eine Weile von Twitter und war Mitte Februar auf einer Lesung von ihm. Er hat mich sehr beeindruckt und nach und nach werde ich mich nun durch die Artikel lesen.
Ich könnte euch jetzt noch ein paar Instagram- oder Twitterprofile hier verlinken, aber das ist wohl nicht Sinn und Zweck der Sache ;)


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eine Kommentar
  1. Steffi sagt:

    Hey Jess,
    ich freue mich wahnsinnig, dass du dabei bist. :)

    „…ich würde mir wünschen, dass der Tellerrand jedes einzelnen wieder zu einem wandelbaren Horizont wird und nicht länger eine unüberbrückbare Mauer ist.“
    Ohja, das wünsche ich mir auch! Ganz, ganz doll sogar. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es wirklich irgendwann mal so kommt.

    Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend!

    Ganz lieben Gruß

    Steffi

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