All These Broken Strings (Lana Rotaru)

All These Broken Strings (Lana Rotaru)

Klappentext:

**Rockstar-Liebe zwischen Erfolg und Vergangenheit**

Seit dem Tod ihres Großvaters verbindet die einst leidenschaftliche Songwriterin MacKenzie mit der Musik nichts als Schmerz. Einzig sein Vermächtnis, das Camp Melody, spendet ihr Trost. Als sie jedoch erfährt, dass das Ferienlager für Musikbegabte inmitten der Natur Montanas nicht mehr genug Gewinn einbringt, will sie es um jeden Preis retten. Wäre der Schlüssel dazu nicht ausgerechnet Vincent Kennedy, ihr ehemaliger Mitcamper mit den stechend blauen Augen – der Mann, der damals mit ihrem gemeinsam geschriebenen Song über Nacht zum Star wurde …


Rezension:

Nach dem Tod ihres Großvaters und dem Verrat ihres Mitcampers Vincent hat MacKenzie ihrer großen Leidenschaft, dem Songwriting und der Musik im Allgemeinen, den Rücken gekehrt und sich für ein Studium entschieden, das so gar nicht ihren eigentlichen Interessen entspricht. Doch als ihre Granny von den Plänen erzählt, das Camp, das sie gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann gegründet hat, verkaufen will, springt MacKenzie über ihren Schatten und beschließt, für einen letzten Sommer nach Camp Melody zu fahren – in der Hoffnung, das Camp vielleicht doch noch retten zu können. Auf Anraten ihrer besten Freundin bittet sie dafür Vincent um Hilfe, der nach dem Auftritt mit ihrem gemeinsam geschriebenen Song ein erfolgreicher Rockstar geworden ist. Dass zwischen ihnen nach all den Jahren der Kontaktpause immer noch die Funken fliegen, macht die Sache nicht einfacher – denn MacKenzie kann Vincent den Verrat nicht verzeihen, und auch Vincent hat seine ganz eigenen Gründe, wütend auf MacKenzie zu sein …

Cover und Klappentext laden auf vielversprechende Weise, ein wenig Sommerromantik mit Camp-Rock-Atmosphäre zu genießen. Und tatsächlich versteht Lana Rotaru es hervorragend, das Sommercamp-Feeling einzufangen und auf den Seiten zu transportieren. Gemütliche Hütten, gemeinsame Mahlzeiten, knisternde Lagerfeuer und verschiedene Aktivitätsangebote machen große Lust, dem Camp Melody selbst mal einen Besuch abzustatten. Was aber vielversprechend beginnt und auf den ersten Seiten fesseln kann, verliert sich schnell in unnötigem Drama und tiefsitzendem Groll aufgrund von mangelnder Kommunikation. Recht schnell begreift man als Leser, worin das eigentliche Problem liegt, und wird mit jeder Seite, auf der die Problematik ungeklärt bleibt und sogar noch gesteigert wird, weil sich beide Beteiligten so sehr festbeißen, genervter. Am liebsten möchte man Vincent und MacKenzie packen und in einer der Hütten einsperren, bis sie sich endlich ausgesprochen haben – es könnte alles so einfach sein, wenn nur miteinander kommuniziert werden würde. Das ist auf Dauer nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser unheimlich ermüdend.

Zum Glück können einige der Nebencharaktere die Story insofern retten, als dass man sich an ihren Szenen entlanghangelt. Gerade Granny und George, Vincents Bodyguard, liefern ehrlich gesagt viel mehr Sommerromantik als die Hauptcharaktere. Die beiden sind einfach viel zu süß zusammen, und obwohl der vermeintliche Altersunterschied zu Beginn ein wenig für Verwirrung sorgt, können sie den Leser auf eine ganz besondere Weise erreichen und berühren. Einen großartigen Gegenpol dazu bringt MacKenzies beste Freundin Sadie ins Spiel, die alles andere als auf den Mund gefallen ist und mehr als ein Mal mit frechen Sprüchen auffährt und die Geschichte rettet und aufwertet. Weitere Campbesucher mit unterschiedlichen Eigenschaften und auch einige Aktivitäten bringen Abwechslung in das Kommunikationsdilemma, das die beiden Protagonisten durch das gesamte Buch tragen. Erst in den letzten Kapiteln schaffen sie es, ihren Groll endlich abzulegen. Dafür werden zeitgleich viele andere Abgründe offenbart, sodass die letzten Seiten ein wahres Potpourri an Dramen und Geheimnissen sind. Hier hätte gerne ein wenig mehr Gleichgewicht geschaffen werden können, um den Leser nicht erst zu langweilen und dann dezent zu überfordern.

Trotz allem bleibt All These Broken Strings eine leichte und nette Sommerlektüre, die durchaus mit Campatmosphäre gefangen nimmt und mit kleinen Highlights zu unterhalten weiß. Auch wenn das Buch in sich abgeschlossen ist, schwingt nach dem Beenden die leise Hoffnung mit, das Camp Melody vielleicht irgendwann mal wieder besuchen zu können und vor allem den Nebencharakteren noch ein Mal begegnen zu dürfen.


Fazit:

Sommercamp mit Musik-Thematik und eine Second-Chance-Lovestory – was nach einer tiefgründigen Geschichte mit spicy Szenen klingt, enttäuscht leider in manchen Punkten. Wie so oft in derartigen Büchern spielt auch in All These Broken Strings die mangelnde Kommunikation eine zentrale Rolle, während andere, weitaus interessantere Themen viel zu kurz kommen. Dank liebenswerter Nebencharaktere und einiger amüsanter Szenen liefert Lana Rotaru hier trotzdem kurzweilige Unterhaltung ohne lange Nachhalldauer für zwischendurch.



|



Leave a Reply