The Wild Ones – Verlangen (Michelle Leighton)

The Wild Ones – Verlangen (Michelle Leighton)

Klappentext:

Wie weit wird ein braves Mädchen für den Bad Boy gehen, den es liebt?

Laney Holt ist eine Pfarrerstochter, ein braves Mädchen. Alles, was sie vom Leben wollte, war zu heiraten, Kinder zu bekommen und bis ans Ende ihrer Tage glücklich zu sein. Doch das ist nie eingetreten. Die beiden Menschen, die ihr am nächsten standen, haben sie im Stich gelassen, und Laneys Träume sind zerplatzt. Zurück bleibt eine Leere, die Laney mit nichts auszufüllen weiß – bis sie Jake Theopolis kennenlernt, einen lebensmüden Draufgänger, dem das Wort Womanizer auf die Stirn geschrieben steht. Sein neuester Rausch? Laney zu zeigen, dass es im Leben noch mehr gibt, als bloß das brave Mädchen zu sein – und Leidenschaft pur.


Rezension:

Für Pfarrerstochter Laney stand die Lebensplanung eigentlich schon fest: Ein Ehemann, Kinder, Haus mit Garten, glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Den richtigen Mann dafür schien sie bereits gefunden zu haben, aber auch ihre damals beste Freundin war der Meinung, dass dieser Kerl eine gute Partie sein könnte. Plötzlich steht Laney also vor den Scherben ihres Glücks und fragt sich, ob es nicht Zeit für eine Veränderung ist. Eine drastische Veränderung. Da läuft ihr überraschend Jake wieder über den Weg, mit dem sie bereits vor ein paar Jahren ein paar betrunkene Küsse ausgetauscht hat – und der ebenfalls gerade vom Schicksal gebeutelt wurde, sein Leben jedoch in vollen Zügen genießt. Beide wissen, dass sie ein ziemlich ungleiches Paar abgeben würden, können allerdings die gegenseitige Anziehungskraft nicht leugnen. Während Laney sich anfangs noch mit Händen und Füßen gegen diese Verbindung wehrt, hat Jake es sich längst zur Aufgabe gemacht, die schüchterne, aber scharfe Pfarrerstochter aus ihrem langweiligen Trott zu holen und ihr zu zeigen, wie lebenswert das Leben wirklich sein kann, wenn man sich einfach mal fallen lässt.

Wenn man sich den Reihentitel The Wild Ones anschaut und dann im Klappentext über das Wort „Pfarrerstochter“ stolpert, fühlt man sich erstmal ein wenig unangenehm berührt und an das klassische Klischee aus dem Pornogeschäft erinnert. Doch Michelle Leighton versteht es einmal mehr, den Leser schnell auf ihre Seite zu ziehen und mit dem Südstaatencharme ihrer Protagonisten zu überzeugen. Es gelingt ihr auch sehr gut, die eigentlich offensichtlichen Unterschiede zwischen den beiden schnell zu widerlegen und nicht nur dem Leser zu zeigen, dass Laney und Jake im Grunde gar nicht so verschieden sind. Sie sind eben nur unter anderen Umständen aufgewachsen, können aber genau daraus voneinander lernen. Obwohl The Wild Ones, wie auch schon die Vorgänger-Reihe Addicted To You, eine Trilogie ist, birgt Verlangen eine völlig unabhängige Geschichte, in der zwar ein paar bekannte Charaktere aus Verführung auftauchen, jedoch keine allzu wichtige Rolle spielen. Was im Endeffekt kaum etwas ausmacht, da die Protagonisten hier mehr als genug Eigenkapital mitbringen, um für ein angenehmes Lesevergnügen zu sorgen.

Durch die wechselnde Erzählperspektive findet der Leser schnell Zugang zu beiden Protagonisten und kann sich auch in die jeweilige Gedankenwelt fallen lassen. Besonders gut gelungen sind neben den emotionalen und heißen Szenen vor allem die für den Leser amüsanten Schlagabtausche zwischen Laney und Jake, wobei Letzterer eindeutig mehr Übung darin hat und dadurch meistens die Oberhand behält. Auch an diesen neckenden Auseinandersetzungen merkt man deutlich die Entwicklung der beiden, sowohl als Einzelcharaktere als auch in ihrer Beziehung zueinander. Mit jedem Treffen und jedem Gespräch wirken sie vertrauter und als Leser kann man sich des Öfteren eines Lächelns nicht erwehren. Vor allem die Momente, in denen Laney aus sich heraus kommt und mal etwas wagt, was ihr wohl niemand (außer Jake natürlich) zugetraut hätte, bereichern Verlangen ungemein. Und obwohl auch dieser zweite Band der Trilogie nicht ganz an die Addicted To You-Reihe heranreichen kann, findet man schnell Gefallen an der Geschichte und kann ohne schlechtes Gewissen ein paar Stunden Lesezeit verbringen. Für Genre-Fans sicherlich keine wirklich innovative Idee, aber trotz allem ein amüsantes Lesevergnügen, bei dem es nicht nur prickelt, sondern zwischendurch auch ernsthafter zugeht.


Fazit:

Wie passen eine Pfarrerstochter als Protagonistin und der Reihentitel The Wild Ones zusammen? In Verlangen stellt sich heraus, dass diese Paarung sich ganz hervorragend eignet, um die Entwicklung eines Menschen darzustellen – es braucht eben nur den richtigen Auslöser. Michelle Leighton liefert mit Bad Boy Jake nicht nur dem Leser, sondern auch Laney den perfekten Gegenspieler und sorgt so für ein prickelndes, trotz ernster Momente amüsantes und kurzweiliges Lesevergnügen.




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