fbm18 – Ein stetiges Auf und Ab (Tag 2)

Mit etwas Verspätung kommt jetzt auch der Bericht zum zweiten Messetag. Gestern Abend ist meine Stimmung irgendwie richtig schlimm gekippt und ich konnte mich nicht mehr richtig motivieren, noch irgendwas Anständiges zu tippen. Stattdessen habe ich stundenlang am Handy rumgespielt und bin irgendwann gegen Mitternacht dann doch endlich schlafen gegangen. Heute Morgen geht es mir etwas besser, ich freue mich auf den Tag und die Termine, aber auch darauf, morgen Abend wieder im Zug Richtung Hamburg sitzen zu können.

Natürlich startete auch der zweite Messetag erst mal mit einem reichhaltigen Frühstück, wenn ich auch nicht wieder zwei Stunden am Buffett verbringen konnte. Denn der Terminkalender sah etwas gefüllter und auch ein wenig enger getaktet aus. Da der Zug von Judith, meiner Literatopia-Kollegin, massig Verspätung hatte, machte ich mich schon mal auf den Weg zum Stand von Ueberreuter, wo sie dann kurz vor unserem Termin doch noch gerade so rechtzeitig ankam. Wir hatten vor Jahren schon mal eine Kooperation mit dem Verlag, aber nach einem Wechsel bzw. Weggang in der Chefredaktion verlief sich dieser Kontakt dann irgendwie im Sande, sodass es ein neues Anknüpfen und ein wirklich angenehmes Gespräch war. Worauf ihr euch freuen könnt, erfahrt ihr dann im Sammel-Vorschau-Artikel nach der Messe ;)

Anschließend hatten wir ein bisschen Zeit, versackten kurz mit Henning Mützlitz bei Mantikore-Verlag, trafen in der Selfpublisher-Area auf einen hübschen und sympathischen Berliner Jungautor und flanierten durch die Gänge, allmählich in Richtung des Standes vom Arena-Verlag, wo unser nächster Termin stattfinden würde. Auch hier war es wie immer sehr lustig und das kommende Programm hält ein paar spannende Titel bereit. Nach diesem Termin trafen wir uns mit einer befreundeten Autorin zum Mittagessen – als kleine Vorwarnung für alle: Es gibt dieses Jahr keinen Pizza-Stand auf der Agora. Für Judith zerbrach deshalb eine kleine Welt, da die Pizza zu ihrem Messeritual gehört.

Na ja, letztlich wurde es dann Currywurst mit Pommes und ich genoss zusätzlich noch die Gesellschaft von Jochen Till, mit dem ich mich sehr gut über Luzifer Junior, Cornibus und ein paar anstehende Projekte unterhalten habe. Viel verraten darf ich euch natürlich nicht, aber es wird ein sehr spannendes Jahr 2019. Ich kann es kaum erwarten und freue mich wie doll und verrückt!

Leider verging die Zeit viel zu schnell und schon bald stand mein nächster Termin an. Judith und ich trennten uns und ich machte mich auf den Weg zum Rowohlt-Verlag. Da ich mir zur LBM einen falschen Termin notiert hatte, war ich so überhaupt nicht auf dem Laufenden und dementsprechend sehr gespannt auf die Vorstellung des kommenden Programmes. Es ist auch wieder eine lange Liste mit Kreuzchen und Fragezeichen geworden. Mal schauen, welche Titel es dann tatsächlich in mein Regal schaffen. Ich will mich ja auch nicht gleich wieder übernehmen, gelle?

Um die Wartezeit bis zum nächsten Termin standesgemäß zu überbrücken, habe ich es mir anschließend in der Lyx-Lounge gemütlich gemacht, in ein paar Bücher geschnuppert (sowohl im übertragenen als auch im wortwörtlichen Sinne) und meinen Lieblings-Leselurch endlich mal wieder ganz kräftig zu knuddeln. Dass Judith und ich ohnehin bei Bastei-Lübbe verabredet waren, spielte dabei natürlich auch eine kleine Rolle, denn ich war zu diesem Zeitpunkt schon echt erledigt. Das Gespräch mit unserem Verlagskontakt fand dann leider ohne mich statt, weil sich dort zeitlich alles ein bisschen nach hinten verschoben hatte und ich mich dann ganz schnell zur Bloggerrunde der Fischer-Verlage machen musste. Das war etwas schade, ist aber nicht zu ändern.

Mit dem Fischer-Termin endete dann auch mein offizieller Messetag und ich nutzte die verbleibende knappe Stunde, um noch einmal bei ein paar Verlagen vorbeizuschauen, die bis dahin etwas zu kurz kamen. Dabei kam ich dann auch beim Emons-Verlag vorbei, wo sich der gute Leon Sachs gerade ebenfalls aufhielt. Eigentlich wollte ich nur ganz kurz Hallo sagen, denn ich war nach dem Tag echt so kaputt. Na ja, die Rechnung hab ich ohne Leon gemacht, denn zufällig fand dort gerade eine Craftbier-Verkostung zu einem neuen Buch statt und der Herr Sachs hat mich dann auch gleich Richtung Tresen zitiert und mir ein Glas in die Hand drücken lassen.

Tja nun, Craftbeer habe ich während meiner Zeit in den USA schon recht gut kennen gelernt und es wird wahrscheinlich nie wirklich mein Fall sein, aber probieren kann man ja mal. Also probierte ich das deutsche Starkbier, betrieb ein wenig Konversation und wollte dann eigentlich wirklich los.

Allerdings stand am anderen Ende des Messestandes dann auch noch Sina Beerwald dekorativ da und so kamen auch wir ins Plaudern – so etwa eine halbe Stunde lang. Aber es war wieder sehr, sehr schön mit ihr, sodass ich keine einzige Sekunde bereue ;) Auf dem endgültigen Weg nach draußen traf ich schließlich noch ein paar andere bekannte Gesichter und quatschte mich ebenfalls kurz fest, begab mich dann aber schnell auf Futtersuche und machte mich baldigst auf zum Hostel.

Und dort gab es dann etwas, das ich an dieser Stelle (noch) nicht näher erläutern möchte, was meine Stimmung komplett hat kippen lassen. Ich bin mental und emotional richtiggehend abgestürzt und wollte mit einem Mal einfach nur noch nach Hause. Es war egal, dass ich einen tollen Tag hinter und noch zwei weitere vor mir hatte, vollgepackt mit wunderbaren Terminen und so vielen Büchern. Am liebsten hätte ich sofort meinen Koffer gepackt und den nächsten Zug Richtung Hamburg genommen. Na ja, wie ihr seht, habe ich das nicht getan, aber dieser wirklich heftige depressive Schub hat mich auch nachdenklich gestimmt.

Deshalb werde ich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten noch verstärkter darauf achten, dass ich wirklich langsam und gemächlich wieder mehr an den Schattenwegen tun werde und mich nicht gleich wieder hundertprozentig ins Getümmel werfe. Was auch der Grund ist, warum der Messebericht zu Tag 2 erst am dritten Tag kommt. Dadurch verschiebt sich nun alles ein wenig, aber Papier ist ja geduldig. Und Bildschirm sowie Tastatur ebenfalls. Ihr auch? ;)

Dieser Beitrag ist Teil 35 von 41 aus der Serie: Messeberichte | Zeige alle Teile

Teil 1: Buchmesse Leipzig: Auf zu neuen Horizonten (Tag 1)

Teil 2: Buchmesse Leipzig: Erste Eindrücke und Aussichten (Tag 2)

Teil 3: Buchmesse Leipzig: Lesen, Lauschen und Sitzen (Tag 3)

Teil 4: Buchmesse Leipzig: Chill-Out und Anti-Pop (Tag 4)

Teil 5: Buchmesse Leipzig: Abschied und Freude (Tag 5)

Teil 6: Buchmesse Leipzig 2013: Resümee und Ausblick

Teil 7: fbm13: Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 0 + 1)

Teil 8: fbm13: Ein weiterer Tiefschlag für das Fantasy-Genre (Tag 2)

Teil 9: fbm13: Ich muss ganz dringend anbauen! (Tag 3)

Teil 10: fbm13: Vom Warten und Plaudern und Stöbern und Freuen (Tag 4)

Teil 11: fbm13: Menschen treffen, Bücher signieren lassen und Abschied nehmen (Tag 5)

Teil 12: fbm13: Buchmessenachwehen – Das Gewinnspiel

Teil 13: Vom Stress mit Umzügen, Buchmessen und Planänderungen

Teil 14: fbm14 – Das Warten hat ein Ende! (Tag 0 + 1)

Teil 15: fbm14 – Der Tag der Messehighlights (Tag 2)

Teil 16: fbm14 – Bloggertreffen und Fantasy-Land in Sicht (Tag 3)

Teil 17: fbm14 – Eiserner Spaß und überraschende Interessen (Tag 4)

Teil 18: fbm14 – Vom Auschecken über Abschiedstränen bis hin zur Vorfreude (Tag 5)

Teil 19: fbm14 – Der große Messerückblick mit Gewinnspiel

Teil 20: fbm15 – Endlich zurück im Bibliophilen-Mekka! (Tag 0 + 1)

Teil 21: fbm15 – Termine, Termine, Termine! (Tag 2)

Teil 22: fbm15 – Viele Fortsetzungen und neue Titel von bekannten Autoren! (Tag 3)

Teil 23: fbm15 – Buchmesse ist Krieg! Und Frieden. (Tag 4)

Teil 24: fbm15 – Schön war’s wieder einmal. Aber … (Tag 5)

Teil 25: lbm16 – Das Abenteuer beginnt (Tag 0)

Teil 26: lbm16 – Lockerer Start in die Messetage (Tag 1)

Teil 27: lbm16 – Termingehetze und trotzdem Zeit für Spontantreffen (Tag 2)

Teil 28: fbm16 – Here we come! (mein Terminkalender)

Teil 29: fbm16 – Entspannter Einstieg in den Messerummel (Tag 0 + 1)

Teil 30: fbm16 – Jede Menge Vorfreude auf neue Titel! (Tag 2)

Teil 31: fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (Tag 3)

Teil 32: fbm17 – Die Welt wartet schon. (Tag 0 und 1)

Teil 33: lbm18 – Von entspannt über entzückt über verwirrt bis kaputt (Tag 1)

Teil 34: fbm18 – Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 1)

Teil 35: fbm18 – Ein stetiges Auf und Ab (Tag 2)

Teil 36: fbm18 – Tierschutz und Bloggertreffen (Tag 3)

Teil 37: fbm18 – Spontane Termine & Begegnungen (Tag 4)

Teil 38: fbm19 – Entspannter Start ins Messegewusel (Tag 1)

Teil 39: fbm19 – Kennenlernen, Wiedersehen, Reanimation (Tag 2)

Teil 40: fbm19 – Von entspanntem Start zu Terminhopping (Tag 3)

Teil 41: fbm19 – Messewahnsinn meets Glücksmomente (Tag 4)


|


Leave a Reply