Schattenwege

soundtrack of a shadow life #59: „Two Hearts“

Ein neuer Monat, ein neuer Song aus dem Soundtrack meines Lebens.

Wisst ihr, manchmal fällt die Auswahl des monatlichen Soundtrack-Beitrags ganz leicht. Diesen Monat stand der Interpret zwar erst spät, dafür aber umso schneller fest, denn mit Ankündigung des Besuches vom Herzmenschen aus Los Angeles kam niemand Geringerer in Frage als der einzig wahre Phil Collins.

Phil hat nämlich damals den Hintergrundsoundtrack für unsere langen, tiefsinnigen Autogespräche geliefert, mit denen wir uns stundenlang die Zeit vertreiben konnten, während wir über alles und nichts und Gott und die Welt sprachen. Oder einfach schwiegen, andere Dinge mit unseren Mündern (FSK 12, liebe Leute! Na ja, okay, manchmal vielleicht auch FSK16.) anstellten, der Musik lauschten und unseren Gedanken nachhingen. Einfach zusammen waren.

Und irgendwie ist das hängen geblieben. Auch während der zweieinhalb Tage, die der Herzmensch in Hamburg war, begleitete uns Phil Collins mehr oder weniger regelmäßig. Hauptsächlich am letzten Tag, auf dem Weg nach Lüneburg zum Konzert der denmänner, vor allem aber in der darauffolgenden Nacht während eines sehr ernsten Gespräches, in dem wir – wie von Anfang an offen und ehrlich – mit allem aufgeräumt haben, was damals vor dreieinhalb Jahren „schief“ gelaufen ist.

Die Frage war also nicht, welcher Interpret den Song des Monats liefern würde, sondern welcher Titel es letztendlich werden würde. Die Auswahl ist groß und ich hatte mehrere Kandidaten in der engeren Wahl, unter anderem aus naheliegenden Gründen „One More Night“, „Can’t Stop Loving You“ und „You Can’t Hurry Love“ und weitere.

Am Ende entschied ich mich aber für den Titel, der unabhängig vom Abschiedsschmerz einfach perfekt passt, weil diese zweieinhalb Tage auch nach den dreieinhalb Jahren „Trennung“ gezeigt haben, dass das zwischen uns eine ganz besondere Verbindung ist. Dass Entfernung und Zeit keine Rolle spielen. Dass wir trotzdem füreinander da sind, einander viel bedeuten und im Herzen des jeweils anderen immer einen besonderen Platz haben werden. Und dass wir beide uns dessen immer sicher sein können, selbst wenn wir wieder wochen- oder monatelang gar keinen Kontakt haben.

She knows (she knows)
There’ll always be a special place in my heart for her
She knows, she knows, she knows
Yeah, she knows (she knows)
No matter how far apart we are
She knows, I’m always right there beside her

„Two Hearts“ fasst also sehr gut zusammen, was uns verbindet, was unsere Beziehung und unser Miteinander ausmacht. Es geht weit über körperliche Nähe und Anziehung hinaus, und Phil Collins hat, wie auch für andere Situationen in unsere gemeinsamen Zeit, im Grunde den perfekten Soundtrack geschaffen. Und egal, wann und wo ich Phil höre, er wird mich immer an diese besonderen Cartalks in Los Angeles erinnern. Und an die verwandte Seele, der ich dort begegnen durfte.

Ich hoffe, ihr mögt ihn genauso gerne wie ich.

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